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Ländliche Idylle: Eine Seite aus „Weites Land“.

© Carlsen

Interview mit Catherine Meurisse: „Es war eine Flucht und eine Reparatur“

Comiczeichnerin Catherine Meurisse über ihr neues Buch „Weites Land“ und den Weg zurück ins Leben nach dem Anschlag auf „Charlie Hebdo“.

Anlässlich der Präsentation ihres neuen Buches „Weites Land“ (Carlsen, 96 Seiten, 18 €) war die französische Comiczeichnerin und ehemalige Mitarbeiterin von „Charlie Hebdo“ Catherine Meurisse kürzlich in Berlin, Ralph Trommer hat sie für den Tagesspiegel interviewt.

In Ihrer neuen Graphic Novel „Weites Land“ knüpfen Sie inhaltlich an Ihre letzte Arbeit „Die Leichtigkeit“ an, in der Sie, als Redaktionsmitglied des Satiremagazins „Charlie Hebdo“, das Trauma der Anschläge von 2015 thematisierten. Es ist eine sehr persönliche Comic-Erzählung, in der Sie sehr humorvoll von Ihrer Kindheit auf dem Lande in Westfrankreich erzählen und nebenbei Bezüge zu Kunst und Literatur herstellen. Wie autobiografisch ist das Buch?
Tatsächlich ist alles wahr. Ich habe meine Erinnerungen sortiert und die Momente ausgewählt, die mir heute am Herzen liegen. Für mich ist es keine Fortsetzung von „Die Leichtigkeit“ im engeren Sinne. Ich konnte nach diesem Buch nur über die Kindheit erzählen, wollte zu den Wurzeln zurückkehren, zum Essentiellen, was auch zur Natur führt. Die beiden Bücher sind gewissermaßen Brüder, denn sie haben ihren Ursprung im Jahr 2015 und bedeuteten für mich einen Neubeginn, das heißt, sowohl mit dem Zeichnen wie auch mit dem Geschichtenerzählen neu anzufangen. In „Die Leichtigkeit“ betrieb ich eine Zustandsbeschreibung, begann, mich zu fragen: Wer bin ich eigentlich? „Weites Land“ wiederum stellt die Frage: Woher komme ich? Mir fiel auf, dass ich mich schon bei der Arbeit an „Die Leichtigkeit“ der Kunst und Literatur zugewandt habe, auch der Natur, und das fing bereits in der Kindheit an.

Sie blicken als Erwachsene auf Ihr kindliches Alter Ego zurück.
Das stimmt, meine Hauptfigur stellt mich in einer gewissen Lebensperiode dar, etwa im Alter zwischen acht und zwölf Jahren. Die Dialoge orientieren sich an der von mir erinnerten kindlichen Sprechweise, aber in den Erzähltexten über den Bildern ist es mein erwachsenes Ich, das von heute aus spricht. Es ist mein Blick auf die Kindheit, auf meine Eltern und es handelt davon, warum ich Zeichnerin geworden bin. Die große Catherine sieht sozusagen der kleinen Catherine zu.

Catherine Meurisse.
Catherine Meurisse.

© Carlsen

Wie kam es damals zum Umzug aufs Land?
Meine Eltern sind beide auf dem Land aufgewachsen. Sie haben nur eine gewisse Zeit in der Stadt gelebt - mein Vater war Ingenieur in der Holzindustrie - und haben sehr früh entschieden, dass wir ebenfalls auf dem Land in einem ruhigen, von Natur umgebenen Umfeld aufwachsen sollten. Meine zwei Jahre ältere Schwester und ich haben sehr viel gelernt dort, etwa die Natur zu beobachten, Gerüche, Farben wahrzunehmen... Man lernt dabei Geduld und Demut, denn die Natur wächst sehr langsam und zeigt sich unbeeindruckt von menschlicher Ungeduld. Wir wuchsen in diesem Umfeld ganz unbefangen auf, wurden von unseren Eltern nicht didaktisch erzogen und zehren heute noch von diesen Erfahrungen. Ich wohne jetzt in Paris, und dieser „vegetative Blick“ hilft mir heute, denke ich, auch beim Kreativsein.

Suche nach der verlorenen Zeit: Die Ich-Erzählerin in einer Szene aus „Weites Land“.
Suche nach der verlorenen Zeit: Die Ich-Erzählerin in einer Szene aus „Weites Land“.

© Carlsen

Ihre ältere Schwester wird als eifrige Leseratte gezeigt, die die großen französischen Klassiker liest und Sie damit beeinflusst.
In meiner Erinnerung ist es meist meine Schwester, die liest. Meine Eltern hatten auch viele Bücher zu Hause, eine bunte Mischung aus Gärtnerei-Büchern, Klassikern und Krimis. Meine Schwester studierte später Literatur – wie ich auch - aber sie war eine große Leserin, der ich viel zu verdanken habe, weil sie viele Bücher ins Haus gebracht hat, und ich diese mit entdecken konnte, wie Alexandre Dumas oder der in Frankreich berühmte Schriftsteller und Weltreisende Pierre Loti, der im Buch eine große Rolle spielt. Sie verschlang jedes Buch, ich hingegen liebte es am Anfang einfach, die Buchumschläge zu betrachten. Ich hatte Angst, Gefangener des Textes zu werden, fühlte mich mehr von den Illustrationen angezogen. Meine Schwester half mir dabei, den Lesespaß zu lernen. Ich mache aus ihr eine Kunstfigur, die vor allem Proust, Loti und Zola zitiert. Das ist erfunden, denn diese Schriftsteller sind für Kinder noch etwas zu schwer, ich wollte sie aber Teil meines Buches werden lassen. Proust hatte ich viel später gelesen, mit 30.
Pierre Loti (1850-1923) beschrieb in „Roman eines Kindes“ seine eigene Kindheit, ganz in der Nähe von der Gegend, in der ich groß wurde. In Rochefort in Westfrankreich gibt es sein Haus zu besichtigen, er war Seefahrer, ist viel gereist über die Weltmeere und kam mit vielen exotischen Dingen zurück, die er sammelte und in seinem Museum ausstellte.

Im Comic beschreiben Sie, wie Sie und Ihre Schwester in der Erde gefundene Dinge in einem „Museumsbereich“ Ihres Hauses ausstellen.
Ich war als Kind so ein „kleiner Pierre Loti“, der viele auf unserem Grundstück gefundene kleine Dinge retten wollte, von echten Artefakten bis hin zu Pferdeäpfeln. Wie im Buch beschrieben, hatte ich dieses kleine Museum in unserem Haus, für dass die „Besucher“ - vor allem meine Eltern - Eintritt bezahlen mussten (lacht).

Das Titelbild von „Weites Land“.
Das Titelbild von „Weites Land“.

© Carlsen

„Weites Land“ beschreibt einen idyllischen, fast paradiesischen Zustand. Das ist ein großer Kontrast zu den Charlie-Hebdo-Ereignissen vom Januar 2015. War die Arbeit am Buch auch eine Flucht vor diesen dunklen Erinnerungen?
Ja, es war eine Flucht und gleichzeitig auch eine Reparatur. In „Die Leichtigkeit“ versuchte ich meine durch das Charlie-Erlebnis angegriffene Konstitution zu reparieren, als ich mein Gedächtnis und meine Gefühle verloren zu haben glaubte für eine Weile, und wendete mich der Schönheit und der Kunst und der Kultur zu. Die Natur ist aber auch hier schon als Dekor mancher Seiten dabei. Ich konnte den sehr düsteren Ereignissen nicht wirklich entfliehen, ich behielt sie lange im Kopf. Im neuen Buch wollte ich mich der Natur ganz widmen, den schönen Erinnerungen an meine Kindheit, die wirklich sehr glücklich war. Ich wollte mich dem Leben zuwenden, meine Geschichte sollte also viel Blattgrün enthalten. Ich strebte an, das Gegenteil von der erfahrenen Gewalt zu erreichen, eine Sanftheit, sowohl im Thema und auch stilistisch. Das war ein Weg für mich, mich selbst wiederzufinden. Und es ist wirklich so: wenn man Wälder durchstreift, Spaziergänge macht, findet man zurück zu sich selbst, dort kann es gelingen, sich der Last einer solchen Tragödie zu entledigen. Ich erinnere mich gerne an Sätze meiner Eltern, die mir die Natur nahebrachten, etwa, dass an einer gewissen Sorte Rosen auch schon die alten Griechen rochen, oder dass man einen Baum nicht beim Wachstum zusehen kann. Ich hoffe, dass diese Gedanken auch meinen Lesern etwas geben können oder sie dadurch an ähnliche eigene Erfahrungen erinnert werden.

Im Buch deuten Sie an, dass Sie die französische Landwirtschaftspolitik kritisch sehen.
Die Landwirtschaft, insbesondere in Frankreich, ist ein sehr komplexes Thema, dem man eine eigene Graphic Novel widmen könnte. Im Buch wird schon eine leichte Wut darüber deutlich, wie sehr sich die Landschaft verändert hat. Ich habe schon als Kind beobachten können, wie manche zuvor grüne Landschaft durch die Chemie vollkommen orange wurde, Bäume gefällt wurden und eine Flurbereinigung stattfand. Auf einer Doppelseite des Buches zeige ich, wie austauschbare Neubauten wie traurige Pilze aus dem Boden schießen. Meine Eltern beklagten sich schon, als ich klein war, über die Zerstörung der Landschaft. Die Monokultur spielt auch eine Rolle, die das Bienensterben verursacht. Ich versuche aber, das Thema nicht militant zu behandeln, sondern eher poetisch. Ich habe lange genug bei der „grün“ orientierten Charlie Hebdo gearbeitet, und mich mit dem Thema mehrfach in pro-ökologischen Reportagen auseinandergesetzt.

Die Beschäftigung mit französischer Literatur insbesondere der Jahrhundertwende und der Kunst des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts spielt eine große Rolle in Ihren Büchern.
Ich liebe wirklich seit langem die Literatur und die Kunst, sie begleiten mich durch das Leben und helfen mir, die Dinge besser zu verstehen, die Welt etwa durch den Blickwinkel eines Malers zu sehen oder auch eines Schriftstellers.

Erinnerungsarbeit: Ein Panel aus „Die Leichtigkeit“.
Erinnerungsarbeit: Ein Panel aus „Die Leichtigkeit“.

© Carlsen

Der Zeichenstil Ihrer Comics scheint sich allmählich zu verändern. Ein karikaturistischer, sehr lockerer Strich prägte Ihre Cartoons bei „Charlie Hebdo“ und auch die Graphic Novel „Die Leichtigkeit“, in der Sie bereits Farbe gezielt in Form von stimmungsvollen Aquarellen einsetzen. In „Weites Land“ zeichnen sie Funny-Figuren vor realistischen Hintergründen, die oft an impressionistische Gemälde erinnern.
Ich hoffe, dass sich mein Stil langsam verändert und nicht allzu starr bleibt, ich mich also weiterentwickele. Meine Technik habe ich auf jeden Fall schon verändert, frühere Alben habe ich durchweg mit Tusche gezeichnet, diesmal habe ich nur mit Bleistift auf Papier gearbeitet. Die Koloristin Isabelle Merlet hat meine Zeichnungen dann per Computer koloriert. Mit dem Bleistift wollte ich eine sinnlichere Stimmung erschaffen, die die Zeichnung etwas weicher macht. Impressionistisch – ja, das passt sehr gut auch zu Marcel Proust, der in dieser Zeit dichtete und die impressionistischen Maler liebte. Ich denke, dass die Impressionen, also die Eindrücke viel wichtiger sind als der Intellekt. Für Proust waren die Intuition, die optische Wahrnehmung, der sinnliche Eindruck sehr wichtig und haben ihn inspiriert, wie mich wiederum Proust begleitet hat während des Zeichnens an diesem Buch. Ich habe mich darauf konzentriert, Eindrücke, Gerüche aus der Kindheit wiederzugeben. Diese Impressionen haben mich also angeleitet, und ich hoffe, dass mich das auch vorangebracht hat. Ja, ich würde sagen, das ist ein impressionistisches Buch!

In „Die Leichtigkeit“ sprechen Sie über das Attentat auf Charlie Hebdo und die Zeit danach. Kann man sagen, dass Sie, indem Sie Ihre Erlebnisse und Gefühle aufzeichnen, eine Art von Therapie betreiben, um das Trauma zu bewältigen?
Definitiv. Ich habe Charlie vor etwa drei Jahren verlassen, In der Tat halfen mir beide Bücher, mich wieder aufzubauen und mich vom Trauma zu entfernen, weil ich keine Lust mehr hatte, den Rest meines Lebens auf dieses Trauma reduziert zu werden, es sollte hinter mir liegen, damit ich mich erfreulicheren Dingen zuwenden kann. Es ging mir auch darum, eine verlorene Leichtigkeit im Zeichnen wiederzuerlangen. Nebenbei hat der Titel „Die Leichtigkeit“ bereits das aktuelle Buch angekündigt, denn „Die Leichtigkeit“ war selbst noch gar nicht leicht, aber ich denke „Weites Land“ hat nun diese Leichtigkeit gefunden. Das autobiografische Thema der Kindheit hat das möglich gemacht, auch durch die naiv-kindliche Perspektive, die Farben, die einfachen Dinge, von denen ich erzähle.

Wie stehen Sie heute zu Charlie Hebdo?
Ich habe nach dem Attentat noch ein Jahr bei Charlie Hebdo gearbeitet und dann 2016 gekündigt, wie mein Kollege Luz konnte ich dort einfach nicht mehr weiterarbeiten. Ich kann deshalb nichts dazu sagen, wie es bei Charlie heute läuft, ich möchte das auch nicht wissen, da die Ereignisse von 2015 immer noch ein zu starkes Gewicht haben und ich mich viel, viel besser fühle, keinen Kontakt mehr zum Magazin zu haben. Die Ex-Kollegen wissen das und verstehen es auch. Ich denke natürlich noch an sie, aber ich möchte nicht mehr Teil sein von „Charlie“.

Kein Witz. Eine Szene aus "Die Leichtigkeit".
Kein Witz. Eine Szene aus "Die Leichtigkeit".

© Carlsen

Wie steht es heute um die Pressefreiheit in Frankreich? Hat „Je suis Charlie“ noch eine Bedeutung?
Das ist schwer zu sagen. Es gibt einige, die beklagen, dass schon viel vergessen ist und dass der Slogan „Je suis Charlie“ sich erledigt hat. Ich persönlich denke, dass es möglich ist, alles zu sagen, und dass Selbstzensur bei Zeichnern der Anfang vom Ende wäre. Die Karikatur hat eine lange Tradition in Frankreich – das Attentat 2015 war ein großer Schock für das Land, da die ermordeten Künstler auch sehr bekannt waren. Aber ich für meinen Teil habe mit der politischen Karikatur abgeschlossen, sie interessiert mich nicht mehr, und ich möchte jetzt anders arbeiten, weniger unter Zeitdruck. Der Rhythmus der Arbeit an Comics in Buchform ist langsamer, vergleichbar mit literarischem Arbeiten. Ich mache nur noch hier und da kürzere, witzige Comicstrips, etwa für ein sehr gutes französisches Philosophie-Magazin, aber keine politischen Sachen.

Neben „Weites Land“ erschien vor kurzem „Olympia in Love“ auf deutsch (Reprodukt Verlag, 72 Seiten, 18 €), das bereits 2014 im Auftrag des Musée d´Orsay entstand. Sie skizzieren darin eine skurrile Parallelwelt um lebendig gewordene Figuren aus klassischen Gemälden, in der es eine eigene Gesellschaftsordnung gibt mit zwei Gesellschaftsschichten.
(lacht) Genau, ein Klassenkampf!

Feingeistig und derb: Eine Szene aus „Olympia in Love“.
Feingeistig und derb: Eine Szene aus „Olympia in Love“.

© Reprodukt

Sie erschaffen darin Situationen und Charaktere von absurdem Humor – woher kommen diese Ideen?
Meine Inspirationen zu dem Buch stammen vor allem aus Filmen von Billy Wilder, Ernst Lubitsch oder Monty Python. Auch die Musicals von Stanley Donen mit Gene Kelly aus den Fünfziger Jahren wie „Singin´in the Rain“ waren wesentliche Anregungen. Das sind für mich die perfekten Komödien – witzig, intelligent und rhythmisch stark. „Manche mögen´s heiß“ oder auch „Eins, zwei, drei“ liebe ich besonders. Man sieht das damalige Berlin von 1961 und es ist zugleich burlesk, clownesk. In „Olympia in Love“ habe diese verschiedenen Komödien-Stile vermischt und versucht, vor allem ihren Rhythmus und ihre Musikalität in den Comic zu übertragen. So ist auch mein Buch sehr musikalisch und tänzerisch, und manchmal cartoonhaft wie Tex Avery-Zeichentrickfilme, indem es Gags aneinanderreiht. Es hat viel Spaß gemacht, daran zu arbeiten - ich habe fast ununterbrochen dabei gelacht - und doch ist alles gut „durchdacht“, denn es ist zugleich eine Reise in die Welt vieler berühmter Gemälde des Musée d´Orsay. Mit der Hauptfigur, der splitternackten Olympia habe ich auf das gleichnamige Gemälde von Edouard Manet angespielt, auf dem eine nackte Prostituierte dargestellt wird, was damals einen Skandal verursachte. Das Bild ist extrem wichtig als Türöffner in die Moderne. Für mich stellt es auch erstmals eine moderne weibliche Heldin dar. Ich habe Olympia als Protagonistin gewählt, weil ich damit zumindest im Subtext ein wenig die Rolle der Frau in der Kunst thematisieren wollte – sie diente meist als Modell, Muse oder Frau des Künstlers, trat aber ganz selten selbst als Künstlerin in Erscheinung. Daneben gibt es verschiedene Nebenthemen – den Klassenkampf, die Hierarchie innerhalb der Kunstszene, die offizielle und die nicht offizielle Malerei. Und wenn man sich nicht so sehr für diese Themen interessiert, dann bleibt es immer noch eine Komödie. Das ist das Schöne, dass man im Comic alle möglichen Kunstformen vermischen kann – Gemälde, Tanz, Foto, Film, Literatur – man kann in diese Welten eintreten, und neue, eigene Welten erschaffen, und das viel billiger als beim Film.

Wahnwitziger Plot: Eine weitere Seite aus „Olympia in Love“.
Wahnwitziger Plot: Eine weitere Seite aus „Olympia in Love“.

© Reprodukt

Haben Sie schon neue Comicprojekte?

Ja, wenn alles klappt, kommt im November ein neues Buch heraus, eine Neuausgabe meines allerersten Buches, das auch meine Abschlussarbeit an der Hochschule war. Es ist eine Adaption eines Buches von Alexandre Dumas, der von seinem Freund, dem Maler Delacroix erzählt. Für das Buch überarbeite ich meine alten Zeichnungen, koloriere sie, letztlich entsteht ein ganz neues Buch.

Werden Sie auch wieder autobiografische Comics zeichnen, die an Weites Land anknüpfen?
Ich denke nicht, dazu sehe ich keinen Anlass. Das Charlie-Drama hatte mich damals darauf gestoßen, mein „Ich“ zu thematisieren, um zu spüren, dass ich in dieser K.O.-Situation existierte. Das hat mich wiederum zur Kindheit geführt. Eine Fortsetzung plane ich nicht. Man kann aber den Dumas-Delacroix-Comic als eine Art Fortsetzung ansehen, denn das ist der Stoff, mit dem ich mich – nach der in „Weites Land“ beschriebenen Kindheit auf dem Lande - als 24-, 25-Jährige beschäftigte und den ich nun wieder aufgreife.

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