
© Warner Bros. Pictures
Die wichtigsten Kinostarts der Woche: Wie sich Robert Pattinson vor Geldeintreibern rettet
Ein Hollywoodstar im All, ein überraschender Oscar-Gewinner aus Lettland oder drei Rapperinnen im Wedding: Wir haben die Kinotipps der Woche für Sie.
Stand:
Gleich zwei Animationsfilme, Science-Fiction, Sozialdrama, Biopic, ein Coming of Age-Film, ein bisschen Horror: Im Kino dürfte in dieser Woche für jeden Geschmack etwas dabei sein. Schauen Sie selbst!
1 Flow
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Die Sensation ist perfekt: „Flow“, der zweite Langfilm des lettischen Regisseurs Gints Zilbalodis, hat den Oscar als bester Animationsfilm gewonnen. Zilbalodi gelingt mit „Flow“ eine kleine Revolution des Animationsfilms.
Er erzählt die Geschichte einer jungen Katze, die sich mit vier anderen Tieren, einem Wasserschwein, einem Labrador, einem Lemuren und einem Sekretär-Vogel, in einer menschenleeren und im Wasser versinkenden Welt auf ein Boot rettet.
„Flow“ lässt seine Protagonisten sein, was sie sind: Tiere. Die eben nicht miteinander sprechen können, die einander misstrauen und nur rudimentäre Formen von notgedrungener Solidarität entwickeln.
Umso anrührender die Momente, in denen die Abwehrmechanismen gegen die andere Spezies aufweichen, wenn die Katze dem hungernden Hund von ihren gefangenen Fischen abgibt oder das Wasserschwein die kleinere Katze in seinem Schatten schlafen lässt.
Durch das Fehlen von Erklärungen ist das Geschehen in „Flow“ auf märchenhafte Weise rätselhaft – und universell verständlich. Die versinkende Welt, an die Erde erinnernd, ihr nicht gleichend, muss nie als Metapher für Klimawandel oder ähnliches herhalten und wird doch zum eindrucksvollen Menetekel der Ohnmacht gegenüber höheren Gewalten. (Jörg Wunder)
2 Sisterqueens
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Einmal aussprechen, was einen beschäftigt. Erfahrungen teilen, um andere zu inspirieren. Für viele junge Mädchen im Bezirk Wedding ist dieser Wunsch Wirklichkeit geworden, dank des Hip-Hop-Projekts „Sisterqueens“.
Für ihre Doku hat Clara Stella Hüneke vier Jahre lang Jamila, Rachel und Faseeha begleitet. Die drei Mädchen entdecken in der Musik eine kraftvolle Form des Ausdrucks. In ihren Texten thematisieren sie Diskriminierung, Feminismus und die Suche nach Selbstbestimmung.
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Ganz beiläufig zeichnet Hünekes Film auch ein authentisches Bild des Lebens im Wedding, das von Gentrifizierung und sozialer Ungleichheit geprägt ist. Es ist vor allem die Gemeinschaft, die die Mädchen so stark macht.
Sie lernen nicht nur, wie sie ihre Texte schreiben und performen können, sondern auch, wie sie sich in einer männerdominierten Musikszene behaupten. Sie schaffen sich einen Raum, in dem ihre Stimme zählt und gehört wird. (Selin Amil)
3 Bolero – Die Entstehung eines Meisterwerks
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Wie viele Jahre, Stunden, Sekunden wären es, in denen Sie wirklich glücklich waren, oder eine tiefe Verbindung mit der Welt gespürt haben? 17 Minuten waren es, der Regisseurin Anne Fontaine nach, für den Komponisten Maurice Ravel (1875-1937).
So lange dauert sein Bolero, der ihn weltberühmt gemacht hat: zwei Themen, die über einen immer gleichen Rhythmus der Trommel insgesamt 18 Mal wiederholt werden. Seine Auftraggeberin, die Tänzerin Ida Rubinstein, machte daraus eine orgiastische Tanzperformance, die auf einen ziemlich eindeutigen Höhepunkt zusteuert.
Für Ravel hingegen war der Bolero die präzise Beschreibung eines Lebens mit viel Stillstand, das an seinem Ende unvermeidlich in die Luft fliegt. Ravels größter Erfolg, ein Missverständnis?
Anne Fontaine zeichnet das Porträt eines sensiblen Menschen, der sich auf einer anderen Umlaufbahn bewegt, mit einem charismatischen Hauptdarsteller und in erlesenen Bildern. Doch vieles bleibt zu dekorativ, die Wege der Inspiration beliebig und repetitiv. Und so stellt sich ein, was der zwingende Rhythmus des Boleros niemals zuließe: Langeweile. (Ingolf Patz)
4 September & July
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Wahrscheinlich gut, dass der Filmstart um drei Wochen verschoben wurde. Der Februar ist schon hart genug, da braucht man nicht noch einen verstörenden Film über zwei kaputte Teenager und ihre ebenfalls nicht sehr sonnige Mutter. Jetzt, wo der Frühling anklopft, kann man besser anerkennen, dass dieses Regiedebüt durchaus Klasse hat.
Es geht – wie im Märchen – um zwei unterschiedliche, aber unzertrennliche Schwestern. Der Originaltitel „September Says“ (September sagt) deutet an, dass ihre Beziehung nicht gerade auf Augenhöhe verläuft.
Eine Prise Horror kommt dazu
Anfangs wähnt man sich in einer Coming-of-Age-Geschichte; schwierige Familienverhältnisse, Mobbing ... Etwa in der Mitte des Films gibt es einen „Vorfall“ an der Schule, der Bildschirm wird schwarz. Gerade als man sich fragt, ob der Filmprojektor kaputt ist, geht es weiter. Die Kleinfamilie steht jetzt mit Gepäck vor einem alten Haus am Meer – Urlaub? Flucht?
Die Stimmung kippt auf jeden Fall, eine Prise Horror kommt dazu, die Realität wirkt leicht instabil. Immer bedrohlicher wird die Atmosphäre, das Haus enger, die Beziehung zwischen den Schwestern toxischer. Man wartet auf den Knall. Halten Sie durch – es lohnt sich. (Antje Scherer)
5 Mickey 17
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Mickey Barnes ist die ärmste Sau auf dem Raumschiff, das mit 200 Kolonisten auf der mehrjährigen Reise zum Planeten Niflheim ist. Vor Schuldeneintreibern von der verwüsteten Erde geflohen, hat er als „Expendable“ für Himmelfahrtkommandos angeheuert: Wenn er in Ausübung seiner Pflicht verreckt, wird sein Bewusstsein in einen aus Biomasse gedruckten neuen Mickey hochgeladen.
Sechs Jahre nach dem Oscar-Hit „Parasite“ wechselt Bong Joon Ho wieder zur Science-Fiction, die er 2013 mit „Snowpiercer“ furios bespielt hatte.
„Mickey 17“ ist eine zynische Dystopie, in der ein klerikalfaschistischer Tech-Oligarch (Mark Ruffalo) und seine sadistische Gattin (Toni Collette) nach ihrem Gusto einen fremden Planeten kolonisieren wollen – wo es lästigerweise bereits intelligentes Leben gibt.
Robert Pattinson liefert in diversen Mickey-Inkarnationen eine schauspielerische Tour de Force ab, World Building und Ideenreichtum sind frappierend, aber der Film trägt etwas schwer an seinen Ambitionen und neigt zu allegorischer Überdeutlichkeit. Doch nicht nur wegen komischer Highlights wie dem aus dem Drucker ruckelnden Mickeykörper ist diese Sci-Fi-Groteske sehenswert. (Jörg Wunder)
6 Misericordia
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Nach zehn Jahren kehrt Jérémie (Félix Kysyl) in sein Heimatdorf in Südfrankreich zurück und löst mit seiner Ankunft ein Gefühlschaos aus. Der Bäcker des Ortes ist gestorben, bei dem Jérémie in die Ausbildung ging – und mit dem auch noch etwas mehr lief.
Die Witwe Martine (Catherine Frot) bringt den jungen Mann im ehemaligen Kinderzimmer ihres Sohnes Vincent (Jean-Baptiste Durand) unter, der in dem Jugendfreund einen Rivalen sieht. Erst recht, als Jérémie seinen Aufenthalt immer wieder verlängert, sich mit dem Bauern Walter anfreundet und auch das Interesse des Pastors und Martines weckt.
„Heimatfilm“ zwischen Hitchcock und Pasolini
Im goldgelbroten Herbstwald begegnen sich die Menschen meist zufällig beim „Pilzesammeln“. Aber in Alain Guiraudies Provinzkrimi ist nicht nur die Sprache kodiert, auch die Menschen muss man zu lesen verstehen. Eines Nachts verschwindet Vincent.
Guiraudies abseitiger Humor und sein unverhohlen schwuler Blick auf die Begehren seiner Figuren geben diesem „Heimatfilm“ zwischen Hitchcock und Pasolini einen subversiven Twist. (Andreas Busche)
7 Die Unerwünschten – Les Indesirables
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Das Alte muss weg, Platz machen für eine soziale Wende. Am Anfang von „Die Unerwünschten“ muss dafür ein Hochhauskomplex weichen, der Bürgermeister einer mittelgroßen Gemeinde bei Paris drückt den Sprengknopf.
Bei der symbolischen Aktion erleidet er einen Herzinfarkt, sein Interimsnachfolger, der Kinderarzt Pierre (Alexis Manenti), ist von dem Job allerdings bald überfordert. Er reagiert auf die Unzufriedenheit der überwiegend migrantischen Bevölkerung im ehemaligen Arbeiterviertel mit Härte.
Die junge Haby (Anta Diaw), eine Aktivistin für die Rechte der Anwohner, wird zu seiner schärfsten Kritikerin – und entwickelt selbst Ambitionen für das höchste politische Amt.
Der in Mali geborene Ladj Ly knüpft an sein sozialkritisches Debüt „Die Wütenden“ (2019) an. Etwas moderater im Ton beschreibt er diesmal die Lebensverhältnisse der Menschen. „Wie können wir an einem Ort wie diesem leben und sterben?“, fragt Habys Mutter zu Beginn. Aber die Korruption und der Rassismus sind ein Geschwür. (Andreas Busche)
8 Das kostbarste aller Güter
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Ein Häftling schleppt Leichen aus einer Baracke, lässt sie in ein Massengrab fallen. Dann hält er inne, reißt sich die Lumpen vom ausgemergelten Leib und stürzt sich selbst hinein.
Diese Szene stammt aus einem Animationsfilm. Für Michel Hazanavicius, selbst Jude, ist das Projekt eine Herzensangelegenheit. Der Autor der Vorlage, Jean-Claude Grumberg, ist ein Freund seiner Eltern. Mit ihm hat Hazanavicius das Buch adaptiert.
Die Geschichte beginnt im Winter 1943 in Polen. Eine Holzfällersfrau findet an Bahngleisen ein Baby. Man ahnt, wohin die durch den Wald donnernden Transporte rollen. Sie liebt das Kind, als wäre es ihr eigenes.
Doch die Menschen in ihrem Umfeld schöpfen Verdacht. Hazanavicius geht wenig subtil an die Geschichte heran. Wenn er ab Mitte des Films das Vernichtungslager ins Bild rückt, will die Tonlage der Erzählung so gar nicht mehr zur Fallhöhe der Bilder passen.
Bei aller Wirkungsmacht seines Handwerks verfestigt sich der Eindruck, dass es Hazanavicius an Fingerspitzengefühl fehlt, um den Spagat zwischen animiertem Märchen und Holocaust-Grauen zu meistern. (Simon Rayß)
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