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Vasyl Cherepanyn, Kurator der 14. Berlin Biennale 2027.

© Diana Pfammatter

Erfahrungen aus der Ukraine: Vasyl Cherepanyn wird Kurator der nächsten Berlin Biennale

Der Ukrainer Vasyl Cherepanyn lehrt Philosophie in Kiew, Warschau und Helsinki. Er soll 2027 die Großausstellung Berlin Biennale kuratieren.

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Die nächste Berlin Biennale findet im Sommer 2027 statt. Eine internationale Findungskommission hat nun als Kurator den Ukrainer Vasyl Cherepanyn benannt. Der 1980 in Iwano-Frankiwsk geborene Kurator und Wissenschaftler lebt in Berlin. Er hat in Philosophie promoviert und lehrt an Universitäten in Kiew, Warschau, Helsinki und Frankfurt/Oder.

Cherepanyn arbeite „zwischen Kunst, politischer Philosophie und sozialen Bewegungen“ und ist Mitbegründer und Leiter des Visual Culture Research Center (VCRC), einer Plattform für die Zusammenarbeit von wissenschaftlichen, künstlerischen und politischen Communities, stellt ihn die Berlin Biennale vor.

Den Wandel Europas im Blick

2008 gründete Cherepanyn das Visual Culture Research Center (VCRC) mit, welches die Kyiv Biennale organisiert. Deren aktuelle Ausgabe wird von Cherepanyn mitkuratiert. Wie die Berlin Biennale wird auch die Kyiv Biennale von der Kulturstiftung des Bundes gefördert, sie findet derzeit an verschiedenen Orten in Europa statt, wie Kiew, Warschau und Antwerpen, und endet 2026 mit einer Ausstellung und einem Live-Programm in den KW Institute for Contemporary Art in Berlin.

Die Berlin Biennale setzt mit Vasyl Cherepanyn, Experte für die Region Osteuropa nach dem Ende der Sowjetunion, einen neuen Schwerpunkt. Die vergangenen beiden Ausgaben der Berlin Biennale mit der indischen Kuratorin Zasha Colah 2025 und dem Künstler-Kurator Kader Attia 2022 den Blick auf Regionen und Kunstwelten außerhalb Europas.

Erfahrungen aus der Arbeit in der Ukraine

„Als Inbegriff der Zeit nach dem Fall der Berliner Mauer birgt die Berlin Biennale die Möglichkeit, eine Art von Öffentlichkeit zu schaffen, die nicht nur künstlerisch oder akademisch, sondern aus gesellschaftspolitischer Notwendigkeit heraus begründet ist. Für mich basiert dieser Ansatz insbesondere auf Erfahrungen aus der Arbeit in der Ukraine, und er ist gerade jetzt notwendig, da uns der koloniale Krieg Russlands in ganz Europa mit den drängendsten Fragen unserer Zeit konfrontiert“, sagt Vasyl Cherepanyn anlässlich seiner Ernennung.

Axel Wieder, Direktor der Berlin Biennale, betont nicht nur Cherepanyns regionale Expertise, sondern auch seinen kuratorischen Ansatz, der sich auf „kollektive künstlerische Unternehmungen konzentriere“, die tief in aktuellen sozialen Kontexten und ihren urbanen Umgebungen verwurzelt seien.

Die Berlin Biennale findet alle zwei Jahre an unterschiedlichen Orten in Berlin statt, einer der Hauptausstellungsorte und Basis der Veranstaltung sind die KW Institute for Contemporary Art in der Auguststraße, wo die Berlin Biennale im Jahr 1998 gegründet worden ist.

Besonderes Anliegen ist es bei jeder Ausgabe, den Dialog mit den Bewohnerinnen und Bewohnern der Stadt herzustellen und die Kunst mit gesellschaftlich relevanten Themen zu verbinden. An diesen Kriterien muss die Berlin Biennale sich im Reigen der vielen hundert Biennalen, die es weltweit gibt, messen lassen. Im Sommer 2027 findet in Kassel auch die nächste Documenta statt – das noch größere internationale Großereignis der Kunst.

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