zum Hauptinhalt
Der Comedian Nizar Akremi bei einem Auftritt in einem Jugendcafe in Emmerich am 26.10.2019.

© IMAGO/Funke Foto Services

Wegen „offenem Hass gegen Jüdinnen und Juden“: Hamburger Antisemitismusbeauftragter fordert Absage für Comedy-Shows von Nizar Akremi

Der Antisemitismusbeauftragte Stefan Hensel kritisiert die geplanten Auftritte des Comedians. Nizar Akremi ist nicht nur wegen seiner Aussagen im Podcast mit Luke Mockridge umstritten.

Stand:

Der Antisemitismus-Beauftragte der Stadt Hamburg, Stefan Hensel, hat sich für eine Absage der geplanten Auftritte des Komikers Nizar Akremi in der Hansestadt ausgesprochen. Akremi soll am 22. November in der Barclays Arena und am 10. Januar 2025 in der Friedrich-Ebert-Halle in Harburg auftreten.

Der Comedian sei bereits in seinem Youtube-Programm „Shitstorm“ mit seinen antisemitischen Erzählungen von Jüdinnen und Juden als Goldmünzen fangende Kaufleute mit Hakennasen aufgefallen.

Offener Hass gegen Jüdinnen und Juden sowie den Staat Israel ist eben nicht von der Kunstfreiheit gedeckt.

Stefan Hensel

Zuletzt geriet Akremi im Zusammenhang mit Aussagen des Comedians Luke Mockridge in die Kritik. Im Podcast „Die Deutschen“, dessen Mit-Herausgeber Akremi ist, wurden Athletinnen und Athleten der Paralympics aufgrund ihrer Behinderung verhöhnt.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Akremi soll antisemitische Hetze verbreiten

Zudem verbreite Akremi auf der Plattform X und in seinen Liveshows antisemitische Hetze in Form von Dämonisierungen und Propaganda gegen Jüdinnen und Juden sowie den Staat Israel, wie unter anderem die Zeitung „Jüdische Allgemeine“ berichtet.

Konkret soll Akremi in seiner Comedy-Show „Shitstorm“ vor Live-Publikum von einer Begegnung mit einem jüdischen Restaurantbesitzer erzählt haben. Als der Comedian eine Geldmünze in die Luft geworfen habe, soll der Restaurantbesitzer diese sofort weggeschnappt haben. „Ok, der ist Original“, berichtet Akremi seinem Publikum und spielt damit auf das antisemitische Klischee von Geldgier an.

Bei dem Restaurantbesuch seien schließlich immer mehr Menschen bei dem Treffen aufgetaucht, so Akremi. „Juden aus Israel, mit so Löckchen und Hakenhasen“, so der Comedian. „Krass, sind noch voll viele von denen übrig!“, resümierte Akremi in der Show. „Ein Witz auf Kosten der im Holocaust ermordeten Juden“, folgert hingegen die „Jüdische Allgemeine“.

„Die Bezeichnung Antisemit trägt Nizar Akremi offenbar mit Stolz“, kritisiert die Zeitung und verweist auf einen Beitrag, den der Comedian im Januar auf X veröffentlichte.

„Egal ob Kaya Yanar, der Internationale Gerichtshof, Kanye West, Amnesty International, Südafrika und alle anderen, die als Antisemiten diffamiert werden, denkt immer daran - ICH WAR DER ERSTE. Verbeugt euch vor eurem Kaiser!“, heißt es in dem Beitrag.

Antisemitismusbeauftragter fordert Show-Absage in Hamburg

„Offener Hass gegen Jüdinnen und Juden sowie den Staat Israel ist eben nicht von der Kunstfreiheit gedeckt. Diese findet ihre Grenzen dort, wo Hassrede gegen Minderheiten offen zutage tritt“, sagte Hensel. Städtisch geförderte Veranstaltungsorte sollten solchen Leuten kein Podium bieten.

In anderen Städten sind zu Recht bereits Absagen erfolgt, wir sollten es ihnen gleichtun“, sagte Hensel. Auftritte von Nizar Akremi seien bereits in Fulda, Berlin, Leverkusen, Kaiserslautern, Leipzig und Erfurt abgesagt worden. (dpa, Tsp.)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })