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John Shipton kämpft für die Freiheit seines Sohnes Julian Assange: Szene aus dem Eröffnungsfilm „Ithaka“.

© Foto: Inga Gerke/HRFFB

Human Rights Film Festival : David gegen Goliath

Das fünfte Berliner Menschenrechts-Filmfestival eröffnet mit „Ithaka“, einer Dokumentation über Julian Assanges Familie. Ein Blick ins Programm bis zum 23. Oktober.

41 Filme über die Menschenrechtslage weltweit präsentiert das Berliner Human Rights Film Festival in diesem Jahr. Eröffnet wird es an diesem Donnerstag im Colosseum mit „Ithaka“, einem Porträt der Familie von Wikileaks-Gründer Julian Assange., insbesondere von dessen Vater John Shipton.

Der australische Dokumentarfilmer Ben Lawrence hat den Pensionär bei dessen Kampf um die Freilassung seines Sohnes begleitet, um die Shipton sich gemeinsam mit Assanges Ehefrau Stella Assange bemüht. Assange sitzt seit 2019 in einem britischen Hochsicherheitsgefängnis, derzeit in Auslieferungshaft. In den USA drohen ihm 175 Jahre Gefängnis. Zwei Angehörige gegen die mächtige US-Justiz: eine David-gegen-Goliath-Konstellation.

John Shipton und einige der Protagonisten werden zur Eröffnung zu Gast sein. Am Freitag wird Stelle Assange außerdem im Rahmen der Ausstellung und Veranstaltungsreihe „NoisyLeaks“ Rede und Antwort stehen, ab 17 Uhr im Projektraum 145 in der Invalidenstraße, unter dem Titel „Julian’s Case - Ask Me Anything“.

„Beyond Red Lines“ lautet das Motto des fünften Festivaljahrgangs, auch diesmal wird im Wettbewerb mit zehn Produktionen wieder der Willy-Brandt-Dokumentarfilm-Preis für Freiheit und Menschenrechte verliehen, dotiert mit 3000 Euro. Im Fokus aller Beiträge stehen Menschen, die sich dagegen wehren, wenn die roten Linien der freien Lebensgestaltung überschritten werden, der Meinungsfreiheit, Bewegungsfreiheit, Versammlungsfreiheit und körperlichen Unversehrtheit. Und Menschen, die darunter leiden, dass diese Linien immer enger gezogen werden. 

Auf dem Programm steht auch ein Film aus der Ukraine: „Generation Euromaidan“ folgt drei früheren Maidan-Aktivist:innen und Journalist:innen. Svitlana Zalishchuk, Serhiy Leshchenko und Mustafa Nayyem werden gern „Die drei Musketiere“ genannt, sie wechselten die Seiten und wurden Parlamentsabgeordnete. Heute sehen sie sich mit Putins Krieg konfrontiert.

Andere Festivalbeiträge sind im Gaza-Streifen, in Afghanistan, Niger, Kongo oder auf der Napoleon-Insel St. Helena angesiedelt. Das Spektrum reicht von den Porträts blutjunger Aktist:innen in aller Welt über verweigerte Bildung bis zur Reflektion über den kolonialen Blick („Stop Filming Us But Listen“). Auch die Klimakatastrophe oder der Sexismus in den sozialen Medien werden thematisiert, in „The Oil Machine“ aus Schottland und in „Backlash. Misogyny in the Digital Age“ aus Kalifornien. 

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Das Festival läuft bis zum 23. Oktober in sieben Berliner Spielstätten (Acud, Colosseum, Hackesche Höfe, Kant, Passage, Sputnik, Zeiss Großplanetarium ); ein Großteil der Filme steht unter www.humanrightsfilmfestivalberlin.de außerdem deutschlandweit als Stream zur Verfügung, dort finden sich auch weitere Infos zu den Filmen und das Ticketing.

Das begleitende „Human Rights Forum“ in der Villa Elisabeth (Berlin-Mitte) widmet sich in Foren, Workshops und einer Ausstellung Schwerpunktthemen wie Aktivismus oder Storytelling. In der Gesprächsreihe „Talking Humanity“ kommen unter anderem Bärbel Kofler aus dem Entwicklungs-Ministerium und die Restitutions-Expertin Bénédicte Savoy zu Wort.

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