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ARD Degeto DIE HOCHZEIT, "Ihr seid alle Papa", Folge 2, am Freitag (05.09.25) um 23:05 Uhr im ERSTEN, online first ab Freitag (05.09.25) um 05:30 Uhr in der ARD MEDIATHEK Jäcki (Luise von Finckh) und Lukas (Felix Kreutzer) haben Spaß. © ARD Degeto Film/Florida Film GmbH/Ricardo Gstrein, honorarfrei - Verwendung gemäß der AGB im engen inhaltlichen, redaktionellen Zusammenhang mit genannter Degeto-Sendung und bei Nennung "Bild: ARD Degeto Film/Florida Film GmbH/Ricardo Gstrein" (S2+). ARD Degeto/Programmplanung und Presse, Tel: 069/1509-335, degeto-presse@degeto.de

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Impro-Comedyserie „Die Hochzeit“: Wenn der Influencer sein Ja-Wort faked

Zwischen Alpenpanorama und Instagram-Fassade: Impro-Regisseur Jan Georg Schütte lässt seinem Star-Ensemble in der Impro-Comedyserie „Die Hochzeit“ wieder freie Hand. Manchmal zu frei.

Stand:

Hochzeiten sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. Eigentlich sollte das der schönste Tag im Leben des Brautpaars sein, ein unvergessliches Ereignis, ein bis ins Detail gut durchchoreografiertes Event. So gut, dass sich daraus auch eine PR-Aktion für ein Brautmoden-Startup machen lässt wie in Jan Georg Schüttes neuestem Impro-Comedy-Streich „Die Hochzeit“ (sechs Folgen, ARD Mediathek, Fr 5.9., ab 22:20 Uhr).

Jacqueline (Luise von Finckh) und Lukas (Felix Kreutzer) wollen sich vor der imposanten Bergkulisse Tirols ihr Ja-Wort geben. Dass Jäcki ein bisschen aufgeregt ist, hat allerdings nur indirekt mit der Heirat zu tun. Weder die Gäste noch die Eltern ahnen, dass sie und Lukas sich im Grunde gar nicht kennen.

Je genauer man vorbereitet ist, fast akribisch, desto besser kann man drauflos improvisieren (…) Was man dazu schon sagen muss, ist, dass die Vorbereitung für diese zwei Tage gleich intensiv und zeitaufwendig waren wie für einen Langfilm.

Tobias Moretti über seine Vorbereitung für die zweitägigen Dreharbeiten der Serie „Hochzeit“

Die Vermählung ist ein Fake und dient eben als PR-Aktion für ein Brautmoden-Startup, das Jäcki und Freundin Simone gegründet haben. Der einheimische Bräutigam wurde auserkoren, weil er als Ski-Star und Influencer viel Prominenz mitbringt.

So weit, so gut. So bekannt. Es gibt wieder kein ausformuliertes Drehbuch, die Schauspieler bekommen ihren Charakter und ihre Rollenbeschreibung in Skizzen vorgegeben und legen vor der Kamera drauf los – Impro-Fiction ist seit zehn Jahren das Markenzeichen des preisgekrönten Regisseurs Jan Georg Schütte.

So etwas setzt natürlich immer auch auf das Improvisationstalent der Schauspieler, was dem illustren Ensemble um Devid Striesow, Anja Kling, Martin Brambach, Lena Klenke und Tobias Moretti hier mal mehr, mal weniger gut gelingt. Striesows wichtigtuerischer Luftschlossarchitekt Thorsten ragt aus dem Ensemble heraus.

„Die Hochzeit“ ist nach „Das Begräbnis“ und „Das Fest der Liebe“ der dritte Teil der Impro-Reihe im Ersten von Schütte und Co-Regisseur Sebastian Schultz.

Nicht jede Improvisation zündet. Vielleicht hat sich in die Impro-Methode über die Jahre ein bisschen zu viel Routine eingeschlichen, vielleicht trägt die leicht ausgelutschte Idee mit der misslungenen, überambitionierten Hochzeit, den Leichen im (Familien-)Keller und der Demaskierung der bürgerlichen Gesellschaft nicht all zu weit.

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So richtig zündet auch der Kultur-Clash zwischen den schrecklich-netten Mecklenburgern rund um die Braut Jäcki und der schwerreichen, abgründigen Tiroler Hoteliersfamilie des Fake-Bräutigams nicht.

An Schüttes improvisierte Spielfilme „Altersglühen – Speed Dating für Senioren“ (Grimme Preis!) und „Klassentreffen“ oder die Serie „Kranitz – Bei Trennung Geld zurück“ reicht „Die Hochzeit“ also nicht ganz heran.

Was bleibt, ist immerhin kurzweilige Unterhaltung zwischen Hashtag und Hysterie über zweieinhalb Stunden für die junge, Influencer-geprägte Zielgruppe in der ARD Mediathek. Auch dieser Schütte liegt immer noch über öffentlich-rechtlichem Unterhaltungs-Durchschnitt.

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