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Den Streamingdiensten fällt es zunehmend schwerer, die Abonnenten auf Dauer zu halten.  

© Amazon Prime Video

Mehr streamen, weniger zahlen: Warum Anbieter-Hopping das Gebot der Zeit ist

Laut einer Studie des Bitkom ist Streaming in Deutschland inzwischen fast so verbreitet wie Fernsehen. Doch damit verschärfen sich für die Streamer zugleich die Probleme.

Ein Kommentar von Kurt Sagatz

Der Trend verfestigt sich: Der Abstand zwischen klassischem Fernsehen und Streaming wird zunehmend geringer, zugleich bekommen die Streamer die gleichen Probleme wie das lineare Fernsehen. Der IT-Branchenverband Bitkom hat über die Trendstudie „Zukunft der Consumer Technology 2023“ herausgefunden, dass inzwischen 84 Prozent der Deutschen über 16 Jahren hin und wieder Videos aus dem Internet anschauen. Ein Jahr zuvor waren es erst 75 Prozent.

Ganz vorn ist weiterhin Youtube, es folgen die Mediatheken unter anderem der öffentlich-rechtlichen Sender vor Filmen und Serien von Abo-Diensten wie Netflix und Prime Video. Der Gesamtkonsum klettert dabei auf 9,6 Stunden durchschnittlich in der Woche. Klassisches TV via Kabel, Satellit und Antenne schauen 95 Prozent der Deutschen zumindest sporadisch.

Während die Häufigkeit der Video-on-Demand-Nutzung über das Internet also stetig wächst, sinkt die Bereitschaft, dafür regelmäßig immer mehr Geld auszugeben, wie die Studie ebenfalls ergibt. Denn statt 17,90 Euro wie im Vorjahr sind es „nur“ noch 15,70 Euro im Monat für Streaming-Abos. Der Bitkom führt dies einerseits auf eine Normalisierung nach der Corona-Zeit, aber auch auf die neu aufgelegten preiswerteren Abos mit Werbung zurück.

Die Normalisierung der Streaming-Nutzung zeigt sich aber noch an anderer Stelle. Wie im Privatfernsehen diversifiziert sich bei den Streamern das Angebot ebenfalls zunehmend. Mit jedem neu in Deutschland gestarteten Dienst wächst die Notwendigkeit, sich Neuem zu öffnen – und Bestehendes zu hinterfragen.

Vor dem Marktzutritt von Disney+ und Paramount+ konnte man es sich vielleicht noch leisten, dauerhaft über Mehfach-Abos nachzudenken. Wer jetzt die besten Inhalte sehen will, ist zum Anbieter-Hopping gezwungen. Es sei denn, alle folgen dem Beispiel von Amazon mit seinem komplett kostenlosen Einstiegsdienst Freevee – der allerdings häufig nur die ersten Staffeln neuer Serien im Angebot hat.

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