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Derzeit wegen Sanierung geschlossen: Das Berggruen-Museum mit seinem angestammten Domizil (l.), Übergangsbau und Kommandantenhaus.

© Staatliche Museen zu Berlin

Picasso on Tour: Charlottenburg macht in Japan gerade von sich reden

Beim Besuch im seit Herbst geschlossenen Museum Berggruen gibt es News aus Japan, wo die Sammlung gerade auf Tournee ist.

Eine Kolumne von Birgit Rieger

Viele Museen halten es wie die Frisöre: montags ist geschlossen. Der kleine Museums-Hub an der Charlottenburger Schloßstraße liegt am Wochenanfang kurz wie im Dornröschenschlaf. Bröhan-Museum, das Schloss, Abguss-Sammlung, Sammlung Scharf-Gerstenberg sind montags zu. Das Museum Berggruen mit seiner berühmten Picasso-Sammlung ist ohnehin bereits seit Herbst 2022 geschlossen.

Nicht nur auf der Museumsinsel wird umgebaut, was das Zeug hält, auch hier ist es notwendig. Der sogenannte Stülerbau West, der Kopfbau des Museums Berggruen, muss von Grund auf saniert werden. Noch kann man es von außen nicht sehen. Noch werden Proben genommen, wird der große Eingriff vorbereitet. Fassade, Dach und technische Anlagen werden erneuert, dafür wird das Gebäude bis auf den Rohbau zurückgebaut. Es hat hier schon einmal Pfusch am Bau gegeben, 2013 als der Anbau errichtet worden ist, musste der neue Teil nach kurzer Zeit erneut für drei Jahre schließen. Ähnliches will man sicher nicht nochmal erleben.

Eine Viertelmillion Besucher in Tokio

Die Sammlung des Museum Berggruen ist wegen der Sanierung ausgerechnet im Picasso-Jubiläumsjahr – am 8. April jährt sich der Todestag der Maler-Ikone zum 50. Mal – auf großer Tournee. Gerade sind an die 100 Werke aus der Sammlung im National Museum of Art in Osaka ausgestellt. Zuvor waren sie in Tokio und haben rund eine Viertelmillion Besucher:innen angezogen.

Die versenkten sich andächtig und still in die Werke. Vor einem Picasso im Museum lauthals Eindrücke auszutauschen – in Japan undenkbar. So erzählen es Berggruen-Direktor Gabriel Montua und Kuratorin Veronika Rudorfer, die mir an diesem Montag davon berichten, wie sie die Werke von Picasso, Matisse, Klee, Giacometti nach Asien begleitet haben. Ab Sommer wird die Sammlung nach China weiterreisen.

„Picasso and his times“ heißt die Ausstellung im National Museum of Art in Osaka.
„Picasso and his times“ heißt die Ausstellung im National Museum of Art in Osaka.

© Museum Berggruen

Wenn eines Tages der Tourismus aus diesen Ländern wieder in Schwung kommt, werden die Reisegruppen in Berlin vielleicht nicht als Erstes ins Pergamonmuseum strömen, sondern nach Charlottenburg in die Schloßstraße. Kann passieren. Die Sammlung Berggruen macht sich durch die Tournee einen Namen. In Japan ließ man anlässlich der Ausstellung Stofftaschen drucken, mit einem Lageplan, auf dem nicht nur das Museum Berggruen eingezeichnet ist, sondern auch die umliegenden Museen in Charlottenburg. Es sind interessante Geschichten, die Gabriel Montua und Veronika Rudorfer aus Japan erzählen. Davon hier bald mehr.

Riegers Runde liefert immer mittwochs Inspirationen aus der Berliner Kunstwelt.

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