
© Deutsche Kinemathek/Rainer Werner Fassbinder Foundation
Retrospektive mit Genrefilmen: Die Berlinale wird blutig
„Wild, schräg, blutig“ ist der Titel der Berlinale-Retro 2025. Gezeigt werden deutsche Genrefilme der Siebzigerjahre: Thriller, Horror, Fantasy, Rockerfilme.
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„Kultiges und Grelles mischt sich mit Action, Thrill und Drastik“, heißt es in der Ankündigung der Berlinale-Retrospektive 2025. Das Festival, das im nächsten Jahr von 13. bis 23. Februar stattfindet, präsentiert in der traditionell beim Publikum beliebten Sektion 15 Genrefilme der 1970er-Jahre aus Ost- und Westdeutschland.
Der Titel: „Wild, schräg, blutig“. Rainer Rother, der im April scheidende Direktor der Kinemathek, die die Retrospektive erneut ausrichtet, macht darauf aufmerksam, dass die Retro damit auch einem langlebigen Vorurteil zuleibe rückt, demzufolge der deutsche Film kein Genre kann. „Doch schon das frühe deutsche Kino legte einflussreiche Grundlagen für die internationale Entwicklung von Fantasy und Science-Fiction.“ Autorenfilmer ebenso wie die Massenproduktion habe es auch später immer wieder zum Genre hingezogen.
Bewegungen wie der Neue Deutsche Film hätten ebenfalls mit Genreformen gespielt, deren Grenzen getestet und neue Wege gesucht, auch mit Blick auf die damalige Exploitationfilmwelle.
Die ersten Filmtitel der Retrospektive, die die Berlinale mitteilt: Roland Klicks psychedelischer Western „Deadlock“, Hans W. Geißendörfers Vampirfilm „Jonathan“ (beide BRD 1970), Horst Bonnets Operetten-Verfilmung „Orpheus in der Unterwelt“ (DDR 1974) und Günter Reischs Satire „Nelken in Aspik“(DDR 1976). Auch Werke von Klaus Lemke, Ulli Lommel und Wolfgang Petersen sollen gezeigt werden, Rockerfilme, Thriller, ein Musical.
„Das heutige Publikum ist begeistert vom Genrekino und genießt es, die Wurzeln von Krimi, Science-Fiction, Horror und anderen Genres bis zu den Anfängen zurückzuverfolgen“, sagte die neue Berlinale-Intendantin Tricia Tuttle zur Retrospektive.
Das vollständige Retro-Programm soll im Dezember bekannt gegeben werden. Begleitende Veranstaltungen werden im E-Werk stattfinden, dem künftigen Standort der Deutschen Kinemathek, dessen Mietvertrag im Filmhaus am Potsdamer Platz im Dezember endet.
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