
© PR/Max von Gumpenberg
Sammlerpaar: Karen und Christian Boros werden mit dem Art-Cologne-Preis ausgezeichnet
Die Kunstsammler Karen und Christian Boros, die Teile ihre Kunst in einem Berliner Bunker zeigen, werden für ihre Verdienste um die Kunst geehrt.
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Die Koelnmesse und der Bundesverband Deutscher Galerien und Kunsthändler hat bekannt gegeben, dass der diesjährige Art-Cologne-Preis an das Sammlerehepaar Karen und Christian Boros geht.
Das Paar habe sich in herausragender Weise für die Vermittlung zeitgenössischer bildender Kunst verdient gemacht und werde mit dem Preis für seine Leistungen als Museumsgründer, Ausstellungsmacher und Buchverleger geehrt, heißt es in einer Mitteilung. Der Art-Cologne-Preis für Kunstvermittlung ist mit 10.000 Euro dotiert und wird jährlich vergeben. Frühere Preisträger sind etwa die Märzene und Ausstellungsmacher Frieder Burda und Harald Falckenberg, Galeristin Monika Sprüth oder zuletzt der Kunstbuch-Verleger Walther König.
Seit 2008 zeigen Karen und Christian Boros Teile ihrer Kunstsammlung in einem sanierten, aufwändig zum Ausstellungsort und Wohnhaus umgebauten Bunker in Berlin-Mitte. Sie erwarben ihn im Jahr 2003. Der Bunker wurde 1941 durch Zwangsarbeiter als Fluchtort für die Bewohner rund um das Areal der Friedrichstraße errichtet. Nach 1945 wurde der Bau als Gefängnis, in der DDR-Zeit als Lager für Südfrüchte genutzt, weshalb er sich den Spitznamen „Bananenbunker“ zuzog. In den 90er Jahren diente er eine Weile als Techno-Club.

© imago / Reiner Zensen
Karen und Christian Boros starteten ihre Sammlung mit einem Ventilator von Olafur Eliasson, der 1998 anlässlich der Berlin Biennale durch die Kuppel des Postfuhramts schwebte. Zehn Jahre später eröffneten sie mit diesem Objekt ihren Bunker an der Reinhardstraße. Dort sind unter anderem Werke von Wilhelm Sasnal, Elmgreen & Dragset, Anna Uddenberg oder Bunny Rogers ausgestellt, derzeit ist dort die vierte Präsentation der Boros Collection zu sehen.
Ebenfalls 2008 gründeten Karen und Christian Boros die Boros Foundation, die inzwischen 40 Mitarbeiter beschäftigt. Seit der Öffnung als Sammlungshaus haben 780.000 Besucher die Kunst erlebt, heißt es vom Bundesverband Deutscher Galerien und Kunsthändler.
Während der Pandemie initiierte das Paar 2020 unter dem Titel „Studio Berlin“ eine viel beachtete Ausstellung im Berliner Club Berghain, als es anderswo kaum Ausstellungsmöglichkeiten gab. Beteiligt waren über 100 in Berlin lebende Künstler und Künstlerinnen.
2010 gründete das Sammlerehepaar darüberhinaus den Distanz Verlag, in dem sie neben Publikationen zur bildenden Kunst, Architektur und Design auch Ausstellungskataloge in Kooperation mit Museen herausgeben.
Die Verleihung für den Art Cologne-Preis wird am Freitag, den 8. November im Rathaus in Köln stattfinden.
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