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Figurentheater auf Acid. Miet Warlops Bühnenschau "Mystery Magnet".

© Reinout Hiel/HAU

Berlin Art Week: Starke Auftritte

Zum 6. Mal findet die Berlin Art Week statt mit 40 Ausstellungen, Talks, Preisverleihungen und vor allem den beiden Messen Art Berlin und Positions.

Lila, der letzte Versuch? Dieses Jahr trägt die Berlin Art Week Violett in ihrem runden Signet. Das könnte zu denken geben. Tatsächlich wurde den Machern zwischendurch flau. Das Herzstück, die Art Berlin Contemporary, um die der Kunstherbst herumgebaut wurde, schwächelte jedes Jahr mehr. Der von Berliner Galeristen organisierten Verkaufsausstellung hätte 2016 beinahe die letzte Stunde geschlagen, hätte sich nicht die Kölner Messe stark gemacht und die Berliner Konkurrenz übernommen. Als Art Berlin, so der Titel der neuen Kunstmesse, wird die Braut nun zum Altar geführt. Das zarte Lila steht ihr gut.

Doch auch die Berlin Art Week selbst, die an diesem Mittwoch, den 13.9., an zahlreichen Orten wie dem Me Collectors Room und den Kunst-Werken eröffnet, muss sich ihren Platz in den Herzen ihrer Finanzgeber immer wieder neu erkämpfen, in der Wirtschafts- und Kulturverwaltung des Senats. 1,2 Million Euro geben sie in diesem Jahr. Zu 2018 wollten sie sich noch nicht äußern. Klaus Lederer entlockte es bei der Pressekonferenz nur ein kleines Lächeln, als Kristian Jarmuschek, Vorsitzender des Bundesverbands Deutscher Galerien und Macher der zweiten Berliner Kunstmesse Positions, darum bat, die Art Week möge genauso fest im Kulturkalender verankert werden wie die Berlinale. Davon ist die Art Week weit entfernt, aber einen starken Auftritt hat sie allemal, mit über 40 Ausstellungen, zwei Messen, Preisen, Talks. Wirtschaftssenatorin Ramona Pop versprach zu kommen. Ein wenig stolz ist auch sie auf die Kunststadt Berlin mit 3000 Unternehmern, 7000 Jobs und Millionen-Umsätzen in diesem Sektor.

Zu den Highlights gehört die große Retrospektive für den 2014 gestorbenen Filmkünstler Harun Farocki im Neuen Berliner Kunstverein, bei Savvy Contemporary und im Kino Arsenal. Dem Film widmet sich auch die Akademie der Künste mit einer Ausstellung zu Danièle Huillet und Jean-Marie Straub. Ein weiterer Player der Berlin Art Week ist wieder das HAU, wo die Belgierin Miet Warlop ihre Performances aufführt. In der Berlinischen Galerie hat Monica Bonvicini ihren Auftritt, erwartungsgemäß mit einer rabiaten Installation. Für Willem de Rooij in den Kunst-Werken braucht es Zeit, für die Entdeckung der vielen Projekträume in der Stadt gutes Schuhwerk.

Alle Infos: www.berlinartweek.de

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