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Woody Allen (Archivbild), Regisseur aus den USA, tritt online bei Moskauer Filmfestival auf.

© dpa/Vianney Le Caer

US-Regisseur: Ukraine verurteilt Woody Allens Auftritt bei russischem Filmfestival

US-Filmregisseur Woody Allen lässt sich per Video beim Moskauer Filmfestival zuschalten. Ukraine verurteilt den Auftritt.

Stand:

Die Ukraine hat US-Regisseur Woody Allen wegen seiner Teilnahme an einem von der russischen Regierung unterstützten Filmfestival scharf kritisiert.

Allens Teilnahme sei „eine Schande und eine Beleidigung“ für die ukrainischen Schauspieler und Filmemacher, die durch russische Kriegsverbrechen getötet oder verletzt worden seien, erklärte das ukrainische Außenministerium am Montag im Onlinedienst Facebook. „Kultur darf nie genutzt werden, um Verbrechen reinzuwaschen oder als ein Propagandawerkzeug dienen.“

In Russland drehen?

Allen war am Sonntag im Rahmen des Moskauer Filmfestivals zugeschaltet worden, um bei einer Veranstaltung unter dem Titel „Legenden des Weltkinos“ einen Vortrag zu halten. Die Veranstaltung wurde vom kremlnahen Regisseur und Schauspieler Fjodor Bondartschuk moderiert. Wegen seiner Unterstützung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ist Bondartschuk Ziel westlicher Sanktionen.

Allen äußerte während des Gesprächs Berichten seine Bewunderung für Bondartschuks Vater, den Regisseur Sergej Bondartschuk. „Mir hat russisches Kino immer gefallen“, sagte der Regisseur Moskauer Medien zufolge – und dass er sich vorstellen könne, einen Film in Russland zu drehen, wenn sich die Gelegenheit dazu bieten würde. Das Festival wurde von der Stadtverwaltung von Moskau gefördert und von einer Reihe staatlicher russischer Medienunternehmen unterstützt.

Der Filmemacher Allen ist für romantische Komödien wie „Der Stadtneurotiker“ (1977), „Manhattan“ (1979), „Vicky Cristina Barcelona“ (2008) und „Blue Jasmine“ (2013) bekannt. Heute überschatten Skandale sein Werk.

Gegen den 89-Jährigen war in der Vergangenheit wegen Vorwürfen ermittelt worden, er habe seine Adoptivtochter belästigt. Die Ermittlungen wurden später eingestellt, Allen wurde jedoch bei einem Großteil der US-Filmindustrie zur unerwünschten Person. (AFP/ dpa)

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