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Das Sandmännchen: ein Vorbild für Nachhaltigkeit.

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Von „Kleo“ über den Sandmann bis Böhmermann: Grimme-Preise zeichnen die Vielfalt des Fernsehens aus

Das Grimme-Institut feiert 2023 das 50-jährige Bestehen. Mit den 19 Preisen in diesem Jahr verbindet es einen Auftrag für die Zukunft des Fernsehens.

Nimmt man die insgesamt 19 Grimme-Preise zusammen, die im 50. Jahr des Marler Grimme-Instituts 2023 vergeben werden, so gibt es einen großen Gewinner des wohl gewichtigsten deutschen Fernsehpreises. Und das ist die Vielfalt des Mediums Fernsehen selbst.

Sie beginnt mit der Auszeichnung von Maren Kroymann für ihr Lebenswerk, geht mit einer Auszeichnung einer Sandmännchen-Sendung und Jan Böhmermanns „ZDF Magazin Royale“ weiter, führt dann über die Ehrung besonderer journalistischer Leistungen – unter anderem für das RBB-Politmagazin „Kontraste“ und das Aufgreifen zentraler aktueller Themen wie den Ukraine-Konflikt hin zur Würdigung herausragender Streaming-Produktionen wie der DDR-Agentenkomödie „Kleo“ mit Jella Haase oder der Netflix-Produktion „Queer Eye Germany“. Eine Übersicht über sämtliche Preise 2023 finden sich auf www.grimme-preis.de.

Oder, um es mit den Worten von Grimme-Direktorin Frauke Gerlach zu sagen: „Die Preisträger*innen der vier Kategorien sowie der Sonderpreise demonstrieren die Widerstandsfähigkeit, Vielfalt und Innovationskraft des deutschen Fernsehens. Sie informieren uns, regen uns zum Denken und Handeln an.“ Daraus leitet sie einen Auftrag für die Reform der Öffentlich-Rechtlichen ab. Bei der Neuordnung gehe es um die Zukunftsfähigkeit und Akzeptanz des demokratiesichernden Auftrags des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. „Jeder Reformschritt sollte deshalb davon geleitet sein, diesem Ziel zu dienen“, so Gerlach.

Die Besondere Ehrung von Maren Kroymann begründete Ex-Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer in ihrer neuen Funktion als Präsidentin des Deutschen Volkshochschul-Verbandes mit der Pionierrolle der 73-Jährigen. „Als erste Frau bekam sie eine eigene Satiresendung in der ARD. Diese Bühne hat sie genutzt, um zu zeigen, dass Frauen im Fernsehen nicht nur Beiwerk sind, dass ihnen neben einer eigenen Stimme auch eine eigene Haltung zusteht.“ Sie sei damit „nicht nur eine Vorreiterin, sondern auch ein Vorbild für zukünftige Generationen von Medienmacherinnen“.

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Die Auszeichnung des RBB-Politmagazins „Kontraste“ „für die kontinuierlichen investigativen Recherchen zu Randthemen des Rechtsradikalismus“ verwundert höchstens vor dem Hintergrund der durch den RBB-Skandal ausgelösten Krise des gesamten öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Denn genauso hätte die Arbeit des RBB-Investigativteams in Sachen Selbstaufklärung wohl eine Würdigung verdient.

Mit der Ehrung des „ZDF Magazin Royale“ setzt sich die Liste der Grimme-Preise für Jan Böhmermann auch im ZDF-Hauptprogramm fort – es ist bereits die sechste Auszeichnung. Die Jury beeindruckte insbesondere das breite Themenspektrum vom russischen Angriff auf die Ukraine über das Klima bis zum deutschen Schlager. „Jan Böhmermann macht daraus Unterhaltung mit Informationswert - oder Information mit Unterhaltungswert, ganz wie man will.“

Gleich zweimal zum Zuge kommt die Vox-Reihe „Zum Schwarzwälder Hirsch – eine außergewöhnliche Küchencrew und Tim Mälzer“. Das Format begleitet den Aufbau eines inklusiven Restaurants.

Und wofür erhält der Sandmann zum ersten Mal überhaupt diese begehrte Auszeichnung für qualitativ hochwertiges Fernsehen? Die Jury lobt mit dem Preis die gelungene Modernisierung der Animation. In dem ausgewählten Sandmännchen-Film geht es um ein Recycling-Fahrzeug – aus gebrauchten und defekten Dingen entsteht darin auf Knopfdruck etwas Neues. Zugleich wird die Beschäftigung mit dem wichtigen Thema Nachhaltigkeit gelobt. Freilich wird sich kaum etwas Nachhaltigeres im deutschen Fernsehen finden als das Sändmännchen. Denn die seit 1959 produzierten Folgen sind die längste Fernsehserie der Welt.

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