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FDP-Krise in Brandenburg: Kreisligisten in der Landesliga

Hoppla, das gab es doch schon einmal! Wie sich Brandenburgs Liberale gerade zerlegen, wie auf offener Bühne und mit Untergrund-Denunziationen miteinander gefochten wird, erinnert frappierend an die Selbstzerfleischung der märkischen Christdemokraten in den 90er Jahren: Wie hart die liberale Basis mit Heinz Lanfermann und Hans-Peter Goetz, dem märkischen Duo Infernale, oh Pardon: Duo Liberale, abgerechnet hat, kommt einem Misstrauensvotum gleich.

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Hoppla, das gab es doch schon einmal! Wie sich Brandenburgs Liberale gerade zerlegen, wie auf offener Bühne und mit Untergrund-Denunziationen miteinander gefochten wird, erinnert frappierend an die Selbstzerfleischung der märkischen Christdemokraten in den 90er Jahren: Wie hart die liberale Basis mit Heinz Lanfermann und Hans-Peter Goetz, dem märkischen Duo Infernale, oh Pardon: Duo Liberale, abgerechnet hat, kommt einem Misstrauensvotum gleich. Und nun? Man darf gespannt sein, ob die FDP-Spitzen diese Botschaft wirklich verstanden haben. Die ersten Reaktionen, in denen die Krise der FDP weiter beschönigt wird, lassen daran zweifeln. Der Eindruck drängt sich auf, dass die Basis mal Dampf ablassen durfte, damit die Spitze nun umso schneller zur Tagesordnung übergehen kann. Prinzip Aussitzen. Konsequenzen? Keine. Wenn es Goetz und Lanfermann ernst wäre, aus den Fehlern zu lernen, wäre das mit einem Signal schnell getan: Niemand bräche sich einen Zacken aus der Krone, die Potsdamer Abgeordnete Linda Teuteberg in der Enquete-Kommission zur SED-Diktatur mitarbeiten zu lassen.

Aber das Problem der brandenburgischen FDP liegt eben tiefer. Sie hat nach 15 Jahren Kreisliga eben nicht aus eigener Kraft und Professionalität den Wiedereinzug ins Parlament geschafft – sondern allein im Bundessog des damals noch populären Guido Westerwelle. Im Landtag hat diese FDP ihre Rolle bisher nicht gefunden, was sich nicht allein am Umgang mit der Vergangenheit – siehe Teuteberg, siehe das Lavieren im Fall Siebert – zeigt. Das Profil ist beliebig. Die Union will man bei der Inneren Sicherheit überholen, die Linken mit kostenlosen Schulbussen. Dass Landeschef Heinz Lanfermann jetzt schon eine Regierungsbeteiligung nach der nächsten Landtagswahl anpeilt, mutet skurril an. Brandenburgs FDP muss erst einmal oppositionsfähig werden.

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