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Kai Wegner über die Helmut-Kohl-Allee

© Montage: Tagesspiegel/Schneider/imago images (2)

Kai Wegner über die Helmut-Kohl-Allee: Berlins Regierender Bürgermeister antwortet auf einen Tagesspiegel-Leserbrief

Unser Leser hatte eine Alternative zur Hofjägerallee vorgeschlagen und kritisiert, dass der zuständige Bezirk übergangen werde. Hier nun Kai Wegners Replik – und sein Lob der Debattenkultur.

Stand:

Berlin bekommt eine Helmut-Kohl-Allee im Herzen der Stadt: Nach Beschluss des Senats wird die Hofjägerallee im Bezirk Mitte im kommenden Jahr nach dem Einheitskanzler Helmut Kohl benannt. Dass über solche Entscheidungen auch kontrovers diskutiert wird, ist ein Wesensmerkmal einer Demokratie – und das ist gut so. Berlin hat eine lebendige, offene Debattenkultur, auf die wir stolz sein können.

Ich bin mir sicher, dass die meisten Berlinerinnen und Berliner die Verdienste Helmut Kohls um die deutsche Einheit anerkennen – ganz unabhängig von ihrer politischen Haltung. Mit der Umbenennung setzt dieser Senat ein Zeichen der Anerkennung gegenüber einem der bedeutendsten Staatsmänner der deutschen Nachkriegsgeschichte: Helmut Kohl, dem Kanzler der Deutschen Einheit und Ehrenbürger Berlins. Wir benennen eine große Allee nach einem großen Politiker - einem Mann, dem wir maßgeblich die Wiedervereinigung unseres Landes und damit die Wiedererlangung der vollständigen Souveränität Berlins zu verdanken haben.

Der Umbenennungsbeschluss erfolgte bewusst im 35. Jahr der Einheit und ist ein sichtbares Zeichen der Dankbarkeit an jenen Mann, der die Gunst der Stunde nutzte, um die Teilung Deutschlands zu überwinden. Die Hofjägerallee ist eine zentrale, städtebaulich herausragende Achse. Der Vorschlag für einen Helmut-Kohl-Platz im Spreebogenpark ist ehrenwert. Doch die neue Allee bildet eine kraftvollere und zentralere Verbindung in unserer Stadt und wird den herausragenden Verdiensten Kohls gerechter.

Die Bedenken hinsichtlich des Hauptstadtgesetzes und des Kompetenzentzugs nehmen wir ernst. Ich versichere aber: Die Entscheidung des Senats wurde im Einvernehmen mit dem zuständigen Bezirk getroffen. Wir haben die fünfjährige Frist des Berliner Straßengesetzes, die damals den Vorschlag von 2018 verhinderte, respektiert. Diese Frist ist abgelaufen. Und jetzt ist der richtige Zeitpunkt gekommen, dem Kanzler der Einheit ein würdiges Andenken in unserer Hauptstadt zu geben.

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