
© Foto: dpa/Christoph Soeder
S-Bahn weist nicht auf Gratisfahrten hin: Für mich bitte ein 20,20-Euro-Ticket
Bus und Bahn sind kostenlos, aber niemand merkt’s. Voll unfair? Das findet unsere Kolumnistin auch. Und hat eine Idee für einen gerechten Ausgleich.

Stand:
Acht Euro und achtzig Cent, für diese schöne Summe hätte ich im Winter sicher drei Minuten warm duschen können. Doch hinfort sind sie, verschwunden im Ticketautomaten der S-Bahn Berlin – empörenderweise.
Gekauft habe ich das Ticket (24-Stunden-Karte, Regeltarif) am Donnerstagmorgen am S-Bahnhof. Gleich nach dem Einsteigen griff ich zum Smartphone, warf einen Blick auf die Nachrichtenlage und erfuhr: Das Geld hätte ich mir schenken können. Der wunderbare Anlass: Autofreier Tag! Der muss mir im üblichen Verkehrsdickicht am Morgen irgendwie entgangen sein.
Der hehre Plan: Bus und Bahn waren im Tarifgebiet AB kostenlos. Oder besser gesagt: Sie wären es gewesen. Denn für ein Hinweisschild am Bahnhof hat es offensichtlich nicht mehr gereicht, obwohl doch von der großen Papierknappheit länger nichts mehr zu hören war. Aus anderen Ecken der Stadt wird dasselbe berichtet.
„Sag mal, sollen wir da noch Schilder aufhängen? Nächste Woche kann man doch gratis fahren.“ „Bist du irre? Bloß nicht, sonst kauft ja keiner mehr Tickets.“ So oder so ähnlich muss es gewesen sein.
Vermutlich sollten alle Automaten pünktlich zum großen Tag umprogrammiert sein, aber leider kamen die Vorbereitungen für das 29-Euro-Ticket dazwischen. Hauptsache, daraus wird was. Ich zahle dann bitte nur noch 20,20 Euro.
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