
© Tagesspiegel / Ann-Kathrin Hipp
Podcast „Checkpoint“ aus dem Prinzenbad: „Hier sind die Leute frei und essen ihr Zwiebelmett“
Sie ist die heimliche Königin des Berliner Prinzenbads. Im Checkpoint-Podcast spricht Dagmar Keuenhof über den Wandel Kreuzbergs, elitäre Schwimmer und kulinarische Highlights.
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Sie ist die heimliche Königin des Prinzenbads: Seit gut 25 Jahren arbeitet Dagmar Keuenhof in Berlins beliebtestem Sommerbad in der Freibad-Cafeteria, seit 2008 führt sie den Laden mit ihrem Kollegen Mathias Kutcha. Gemeinsam sorgen die beiden dafür, dass hunderttausenden Badegäste mit all dem versorgt werden, was es so braucht: mit Pommes, Schrippen, Gummi- und Schwimmtieren, manchmal auch bloß mit ein bisschen Gesellschaft.
Für die Sommerserie des „Checkpoint“-Podcasts hat Ann-Kathrin Hipp Dagmar Keuenhof an ihrem Arbeitsplatz getroffen und mit ihr über ihre Arbeit, das Miteinander und den Wandel im Bezirk gesprochen. „Früher war hier mehr Gemeinschaft“, sagt Keuenhof. Und: „Früher war hier mehr Kreuzberg.“ Viele Türkischstämmige würden heutzutage nicht mehr kommen, „aus welchen Gründen auch immer“. Hohe Mieten hätten außerdem dazu geführt, dass Hipster den Bezirk „bevölkern“. Es gebe „viele Sportschwimmer“, eine Tendenz zum „elitären Schwimmen“, und auch „viele junge Leute“.
Die Ausweiskontrollen, die die Bäderbetriebe im vergangenen Jahr eingeführt haben, um für mehr Sicherheit zu sorgen, kann Keuenhof nicht nachvollziehen. „Ich kann nicht verstehen, dass Leute abgewiesen werden, die aus dem Ausland kommen, weil sie kein Originalpapier dabei haben. Ich würde niemals auf die Idee kommen, mit meinem Originalpass nach New York in die Bronx zu gehen, um mich da in einem Schwimmbad ausweisen zu können“, sagt sie. Die öffentliche Debatte über die Randale hält sie, auch wenn es „natürlich furchtbar ist, wenn jemand schwer verletzt wird“, für überzogen. „Je mehr solche Sachen hochgepuscht werden, und durch die Presse gehen, desto schlechter wird die Situation.“
Außerdem Thema im Podcast: Der immer positiven Heiner, die Sekt-Utes und Berlins neuesten, kulinarischen Hype gesprochen: Zwiebelmett-Brötchen. „Es gab mal eine Weile, da hat ja niemand mehr Fleisch gegessen“, sagt Keuenhof. Das sei jetzt anders: „Hier sind die Leute frei. Hier sieht sie keiner. Hier essen sie ihr Zwiebelmett.“
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