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Umfrage sieht Wüst und Söder als Profiteure: Merz und Dobrindt verlieren offenbar deutlich an Beliebtheit
Bei der Frage nach den beliebtesten Politikern kommen der Kanzler und der Innenminister in einer Insa-Umfrage nicht gut weg. Das gilt auch für die SPD-Spitze. Größter Gewinner ist CSU-Chef Söder.
Stand:
Die in Umfragen geäußerte Unzufriedenheit mit der schwarz-roten Bundesregierung bekommt bei den persönlichen Beliebtheitswerten offenbar vor allem Bundeskanzler Friedrich Merz zu spüren.
Im Ranking der bundesweit beliebtesten Politikerinnen und Politiker ist der CDU-Chef einer Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Insa zufolge um vier Plätze auf Rang 18 von 20 abgesackt, wie die „Bild“ berichtet.
Demnach kommt Merz auf einen Zustimmungswert von 35,5 – das bedeutet ein Minus von 0,9 Punkten im Vergleich zur Vorwoche. Der Wert korreliert mit einem Stimmungsbild, das eine Insa-Umfrage erst am vergangenen Samstag gezeichnet hatte: Demnach zeigten sich 62 Prozent der Befragten unzufrieden mit Kanzler Merz.
Als beliebtesten Politiker listet Insa weiterhin Verteidigungsminister Boris Pistorius. Der SPD-Politiker führt das Ranking zwar deutlich mit 51,7 Punkten an, allerdings kam er vergangene Woche noch auf 53,5 Punkte – er verliert also 1,8 Punkte.
Auf Platz zwei und drei folgen demnach mit großem Abstand die beiden Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (CDU) aus NRW (43,4) und Markus Söder (CSU) aus Bayern (42,6). Während Wüst um 0,6 Punkte zulegen kann, gewinnt Söder einen Punkt hinzu.
Die beiden SPD-Vorsitzenden Bärbel Bas (39,3) und Lars Klingbeil (38,2) büßen den Angaben zufolge hingegen an Beliebtheit ein: Der Wert der Arbeitsministerin sackt um 1,1 Punkte ab, der des Vizekanzlers und Finanzministers um 0,8 Punkte. Allerdings verharren beide unverändert auf den Plätzen vier und sieben.
Dobrindt rutscht ab
Stärkster Verlierer in dem Ranking ist Bundesinnenminister Alexander Dobrindt. Der CSU-Politiker rutscht mit einem Wert von 37,7 um vier Plätze auf Rang neun ab, weil er im Vergleich zur Vorwoche satte 2,0 Punkte auf der Beliebtheitsskala verlor.
Deutlich profitieren können der Erhebung zufolge hingegen die Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge und die AfD-Vorsitzende Alice Weidel: Beide legen jeweils um 0,5 Punkte zu. Dröge (36,2) liegt nun auf Rang 15 (Vorwoche: 18), Weidel (37,6) ist auf 10 (Vorwoche: 11) platziert.

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Als Schlusslichter führt Insa hinter Merz den AfD-Vorsitzenden Tino Chrupalla und Unionsfraktionschef Jens Spahn (CDU) an, die allerdings ebenfalls beide aufholen. Während Chrupalla um 0,2 zulegt, gewinnt Spahn 0,7 Punkte – liegt aber weiter auf dem 20. Platz.
Sonntagsfrage von Insa sieht AfD vorn
Bei den Parteipräferenzen liegt die AfD wie bereits in der Insa-Umfrage vom Samstag vor der Union. Wäre am Sonntag Bundestagswahl, käme die AfD mit einem Zuwachs von 0,5 Punkten auf 26 Prozent, wie die „Bild“ unter Berufung auf den neuesten Insa-Meinungstrend berichtet.
Die Unionsparteien kämen demnach auf 24,5 Prozent und verlieren einen Punkt zur Vorwoche. Die SPD verharrt bei 14,5 Prozent. Das bedeutet, dass die Regierungsparteien von Union und SPD zusammen nur noch 39 Prozent und somit keine eigene Mehrheit erreichen würden.
Die Grünen lägen bei elf Prozent und damit knapp hinter der Linken, die um einen halben Prozentpunkt auf 11,5 Prozent klettern kann. Das BSW und die FDP würden mit vier sowie 3,5 Prozent an der Fünfprozenthürde scheitern.
Wahlumfragen sind generell mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten.
Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf etwaige Wahlausgänge. (Tsp)
- AfD
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