Absicherung für armutsbetroffene Familien: Ministerin Paus will Kindergeld von Grundsicherung trennen

Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) fordert, dass das Kindergeld künftig nicht mehr auf die Grundsicherung für einkommensschwache Familien angerechnet wird. Sie setze sich dafür ein, dass das bei der geplanten Einführung einer Kindergrundsicherung nicht mehr der Fall sein werde, sagte Paus am Freitag in Berlin.

Paus äußerte sich beim Aktionskongress gegen Armut. Veranstalter ist der Paritätische Wohlfahrtsverband.

Die Einführung einer Kindergrundsicherung ist eines der zentralen sozialpolitischen Projekte der Ampel-Regierung. Ziel ist es demnach, Kinder und Jugendliche aus einkommensschwachen Familien finanziell besser abzusichern.

Derzeit gibt es innerhalb der Ampelregierung einen Streit darüber, wie viel für die Einführung veranschlagt werden soll. Nach derzeitiger Planung soll es die Kindergrundsicherung ab 2025 geben.

Aktuell leben nach Expertenangaben etwa 2,8 Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland von staatlichen Leistungen zur Existenzsicherung, davon 1,6 Millionen trotz Erwerbstätigkeit der Eltern.

Paus betonte weiter, sie wolle für die Kinder mit der Kindergrundsicherung eine echte Verbesserung erreichen. Das derzeit berechnete Existenzminimum reiche nicht aus für eine einigermaßen unbeschwerte Kindheit.

Sie erklärte, dass trotz der geplanten Digitalisierung beim Beantragen der Sozialleistungen auch der analoge Weg weiterhin möglich sein solle. Sie werde sich auch dafür einsetzen, dass sich für Eltern, die eine Grundsicherung beziehen, zusätzliche Arbeit finanziell lohnen solle. (KNA)