
© Reuters/Liesa Johannssen
AfD bleibt stärkste Kraft: Schwarz-rote Regierung fällt auf schlechtesten Wert seit Amtsantritt
Wie würde abgestimmt, wenn jetzt Bundestagswahl wäre? Die Zustimmung für die Regierung sinkt einer Umfrage zufolge weiter. Die Rechten profitieren. BSW und FDP kommen nicht wirklich voran.
Stand:
Sehr schlechte Werte für die Koalition in einer neuen Umfrage: Die Regierung aus CDU/CSU und SPD ist im „Sonntagstrend“ auf ihren niedrigsten Wert seit ihrem Amtsantritt im Mai gesackt. In der Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut Insa wöchentlich für die „Bild am Sonntag“ erhebt, kommen die Koalitionsparteien zusammen lediglich auf 38 Prozent.
Union und SPD sind sechs Prozentpunkte von einer parlamentarischen Mehrheit entfernt.
Hermann Binkert, Insa-Chef
Wenn jetzt der neue Bundestag gewählt würde, bliebe die in Teilen als gesichert rechtsextremistisch geltende AfD mit unverändert 26 Prozent in dieser Umfrage stärkste Kraft. Die Union von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) verliert einen Prozentpunkt und sinkt damit auf 24 Prozent.
Auch die SPD mit Co-Parteichef und Finanzminister Lars Klingbeil muss einen Prozentpunkt Verlust hinnehmen. Sie kommt nurmehr auf 14 Prozent. Die Linke (plus eins) überholt mit zwölf Prozent die Grünen, die einen Prozentpunkt verlieren (elf Prozent).
Das BSW (vier Prozent) und die FDP (vier Prozent, plus eins zur Vorwoche) würden den Bundestagseinzug weiterhin verpassen. Sonstige Parteien würden fünf Prozent der Befragten wählen.
Insa-Chef Hermann Binkert sagte dem Blatt: „Im Vergleich zum Ergebnis der Bundestagswahl vom 23. Februar 2025 haben Union und SPD zusammen sieben Prozentpunkte – etwa jeden sechsten Wähler – verloren.“ Der Demoskop weiter: „Union und SPD kommen nur noch auf 38 Prozent und sind sechs Prozentpunkte von einer parlamentarischen Mehrheit entfernt.“
Aktuell gäbe es deshalb nur eine realistische Regierungsmehrheit ohne die AfD: Eine Kenia-Koalition aus Union, SPD und Grünen mit zusammen 49 Prozent.
Das Kabinett von Kanzler Merz hatte am Mittwoch zum Abschluss seiner zweitägigen Klausurtagung in Berlin eine sogenannte „Modernisierungsagenda“ beschlossen. Die schwarz-rote Bundesregierung will damit die Wettbewerbsfähigkeit stärken sowie eine grundlegende Erneuerung von Staat und Verwaltung anstoßen.
Für den aktuellen „Sonntagstrend“ hatte INSA vom 29. September bis zum 2. Oktober 1186 Bürgerinnen und Bürger befragt.
Wahlumfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten.
Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang. (lem)
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