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Sozialdemokratischer Ratschlag: Kanzler Olaf Scholz mit den SPD-Chefs Lars Klingbeil und Saskia Esken sowie Generalsekretär Kevin Kühnert.

© dpa/Christophe Gateau

„Die Feste feiern, wie sie fallen“: Die SPD begeht ihr Jubiläum bescheiden – und ohne Schröder

Drei Tage lang begehen die Sozialdemokraten ihr Jubiläum – mit Olaf Scholz, Wolfgang Thierse und Franz Müntefering, aber ohne ihren Ex-Kanzler.

Von Hans Monath

| Update:

Es war fast ein Staatsakt, als die SPD vor zehn Jahren ihren 150. Geburtstag feierte: Bei der Veranstaltung im Leipziger Gewandhaus sprachen Bundespräsident Joachim Gauck und der französische Staatschef François Hollande und würdigten die Leistungen der Partei in ihrer langen Geschichte.

Am 23. Mai 1863 hatte alles angefangen: Ferdinand Lassalle und einige seiner Mitstreiter gründeten in Leipzig den Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein, aus dem später die SPD hervorging. Die erste deutsche Arbeiterpartei war geboren.

Die Festlichkeiten zum 160. Geburtstag fallen dagegen etwas bescheidener aus. Aber immerhin drei Tage Zeit nimmt sich die Traditionspartei, um das Jubiläum zu begehen. „Wenn man ein solches Alter erreicht hat, soll man die Feste feiern, wie sie fallen“, sagt Generalsekretär Kevin Kühnert dazu. Sein Lebensalter von 33 Jahren übersteigt seine Partei etwa um den Faktor fünf.

Am Sonntag eröffnete Parteichefin Saskia Esken eine Ausstellung über wichtige Frauen in der Geschichte der Sozialdemokratie, am Montag hält der frühere Bundestagspräsident Wolfgang Thierse eine Laudatio auf Franz Müntefering (83), der lange sowohl die Partei wie die Bundestagsfraktion geführt hatte.

Für Dienstag, den eigentlichen Geburtstag, sind Grundsatzreden der beiden Vorsitzenden Saskia Esken und Lars Klingbeil geplant. Kanzler Olaf Scholz wird einen Bogen schlagen von den Ideen seiner Partei zur Politik der von ihm geführten Ampelkoalition.

Vor zehn Jahren hatte Hollande die SPD dafür gelobt, dass sie „die Kompromisskultur“ erfunden habe und auch Gerhard Schröders umstrittene Agenda-Reformen gepriesen. Zehn Jahre später meidet die SPD den wegen seiner Russland-Nähe isolierten Ex-Kanzler beim Geburtstag: Schröder ist nicht eingeladen.

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