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Auch Gauland kandidiert erneut: AfD-Politiker Maximilian Krah strebt Wechsel in den Bundestag an
Bis Ende November soll sich entscheiden, ob Krah in der kommenden Bundestagswahl für die AfD antritt. Gauland wollte eigentlich nicht mehr kandidieren, hat sich aber umentschieden.
Stand:
Der AfD-Europaabgeordnete Maximilian Krah strebt einen Wechsel in den Bundestag an. Entsprechende Medienberichte wurden der Deutschen Presse-Agentur aus Parteikreisen bestätigt.
Auch der Mitgründer und Ehrenvorsitzende der AfD, Alexander Gauland, will entgegen bisheriger Pläne nun offenbar doch bei der Bundestagswahl antreten. Ein entsprechender Bericht der „Bild“ wurde der dpa in Parteikreisen bestätigt. Sachsens AfD-Generalsekretär Jan Zwerg sagte der Zeitung, Gauland werde in seiner Geburtsstadt Chemnitz für das Direktmandat antreten.
Die Idee sei im Kreisverband Chemnitz entstanden und vom AfD-Landesverband „erfreut zur Kenntnis genommen“. Er werde nach Lage der Dinge auch auf der sächsischen Landesliste aufgestellt, die am 30. November und 1. Dezember in Löbau gewählt werden soll.
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Der 83-Jährige vollzieht damit eine Kehrtwende. „Ich glaube nicht, dass ich als 85-Jähriger noch richtig im Parlament bin“, sagte er noch Anfang Oktober der „Welt“. Gauland ist seit 2017 Bundestagsabgeordneter, bis 2021 war er Vorsitzender seiner Fraktion. Er zog zuletzt über die Landesliste Brandenburg ins Parlament ein.

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Mit Blick auf den ursprünglichen Wahltermin im September 2025 hatte Gauland der „Welt“ gesagt: „Wenn nicht noch irgendetwas Außergewöhnliches passiert, ist das das Ende meiner parlamentarischen Karriere.“
Krahs Kandidatur noch nicht fix
Ob Gaulands Parteikollege Krah für den Bundestag kandidieren werde, sei allerdings noch nicht entschieden, sagte dieser selbst „Welt am Sonntag“ und „taz“. Er bestätigte aber Gesprächstermine in Sachsen mit verschiedenen AfD-Kreisvorsitzenden.
Er habe großen Zuspruch bekommen für eine Kandidatur für den Bundestag, sagte Krah der „Süddeutschen Zeitung“. Die Stimmung an der Basis in Sachsen sei eindeutig. Bis Ende November werde es eine Entscheidung geben.
Die „Welt am Sonntag“ zitiert ihn mit den Worten: „Die AfD hat bei der Europawahl das bundesweit beste Ergebnis ihrer Parteigeschichte eingefahren. Insbesondere den Wahlerfolg bei den jungen Wählern hefte ich mir selbst ans Revers. Die Gefechtslage hat sich geändert, dadurch dass ich nicht in die Delegation und Fraktion aufgenommen wurde.“
Krah war im Juni erneut ins EU-Parlament gewählt worden. Zuvor hatte er wochenlang in den Schlagzeilen gestanden und die AfD-Chefs in Erklärungsnöte gebracht. Hintergrund waren teils schrille öffentliche Auftritte und Berichte über mutmaßliche Russland- und China-Verbindungen sowie Ermittlungen gegen einen Ex-Mitarbeiter wegen mutmaßlicher Spionage für China.
In einer italienischen Zeitung hatte Krah zudem als relativierend wahrgenommene Äußerungen zur nationalsozialistischen SS gemacht. Die neue AfD-Delegation nahm den Sachsen nach der Wahl nicht in ihre Reihen auf, er gehört auch nicht der gemeinsamen Fraktion von Rechtsaußen-Parteien im Parlament an, die die AfD gebildet hatte. (dpa)
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