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Politik: Balkan: "Die US-Soldaten bleiben"

Die USA werden nach der Ansicht von Nato-Generalsekretär George Robertson ihre Soldaten aus dem Kosovo und Bosnien nicht abziehen. Der neue US-Außenminister Colin Powell habe ihm bereits persönlich versichert, dass die USA auf dem Balkan nicht "Gelder einsparen und das Weite suchen werden", sagte Robertson am Donnerstag in Berlin.

Die USA werden nach der Ansicht von Nato-Generalsekretär George Robertson ihre Soldaten aus dem Kosovo und Bosnien nicht abziehen. Der neue US-Außenminister Colin Powell habe ihm bereits persönlich versichert, dass die USA auf dem Balkan nicht "Gelder einsparen und das Weite suchen werden", sagte Robertson am Donnerstag in Berlin. Auch die neue Regierung in den USA sei sich der Bedeutung des Nato-Einsatzes für die Strategie der Allianz bewusst. Ein Abzug der amerikanischen Truppen vom Balkan würde "dramatische Konsequenzen für die Nato" haben, warnte der Nato-Generalsekretär.

Im Februar werde er nach Moskau reisen, um dort ein Nato-Informationsbüro zu eröffnen, kündigte Robertson an. Bei dieser Gelegenheit werde er deutlich machen, dass die Nato in ihrer Zusammenarbeit mit Russland sehr viel weiter gehen wolle, wenn Moskau dies ebenfalls wünsche. Die Eiszeit zwischen der Nato und Moskau sei nach dem Ende des Kosovo-Krieges vorbei, betonte Robertson. Die Nato müsse im Dialog mit Russland künftig klarer vermitteln, was das Wesen und die Motive des transatlantischen Bündnisses seien, sagte er. Dies müsse insbesondere dem russischen Volk und der Duma verdeutlicht werden.

Bei einem Gipfeltreffen der Nato im kommenden Jahr werde der Prozess der Nato-Osterweiterung überprüft, kündigte der Generalsekretär an. Nach der Aufnahme Tschechiens, Ungarns und Polens in die Allianz gebe es neun weitere Beitrittskandidaten. "Die Tür zur Nato bleibt offen," erklärte Robertson.

Der Nato-Generalsekretär forderte die Europäische Union auf, den Ankündigungen zur Einrichtung einer Schnellen Eingreiftruppe mit 60 000 Soldaten nun auch Taten folgen zu lassen: "Die Glaubwürdigkeit der EU steht hier auf dem Spiel."

Keine Anzeichen sieht Robertson für eine mögliche Gesundheitsgefährdung durch den Einsatz von Uran-Munition. Innerhalb des Bündnisses würden aber jetzt alle Informationen über Uran-Munition zusammengetragen, kündigte er an. "Ich bin sicher, dass die Mitglieder der Nato in dieser Frage ehrlich miteinander umgehen," sagte Robertson nach einem Treffen mit Verteidigungsminister Rudolf Scharping.

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