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„Beitragsschock für Versicherte“: Chef der Techniker Krankenkasse erwartet deutlich steigende Kosten
Die Ausgaben für die Gesundheitsversorgung steigen massiv. Das hat im nächsten Jahr Folgen für alle Versicherten, sagt der Vorsitzende der größten Krankenkasse des Landes.
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Mit mehr als elf Millionen Versicherten ist die TK die größte Krankenkasse Deutschlands. Der Chef der Techniker Krankenkasse (TK), Jens Baas, hat nun für die Mitglieder eine schlechte Nachricht. Er rechnet damit, dass 2025 fast alle Kassen ihren Zusatzbeitrag erhöhen.
„Die Finanzlage ist dramatisch. Der Schätzerkreis sieht für 2025 eine Lücke von mehr als 14 Milliarden Euro. Auf die Versicherten kommt damit ein Beitragsschock zu“, sagte Baas der „Rheinischen Post“. „Fast alle Kassen werden ihren Beitrag erhöhen oder haben es schon getan – und zwar kräftig.“
Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums wird der durchschnittliche Zusatzbeitrag als Orientierungsmarke für die Kassen im nächsten Jahr 2,5 Prozent betragen. Das sind 0,8 Prozentpunkte mehr als in diesem Jahr. Die Anhebung folgt damit einer Berechnung des zuständigen Schätzerkreises. Hintergrund sind steigende Milliardenkosten für die Gesundheitsversorgung.
Ich glaube nicht, dass für 2026 wir nochmals die Krankenkassenbeiträge erhöhen müssen.
Karl Lauterbach, Bundesgesundheitsminister (SPD)
Die konkrete Höhe des Zusatzbeitrags für 2025 für ihre Versicherten bestimmen die Kassen jeweils für sich, sie können je nach ihrer Finanzlage auch davon abweichen.
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Der gesamte Beitrag, den sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer teilen, umfasst daneben noch den allgemeinen Satz von 14,6 Prozent des Bruttolohns. Erhöht eine Kasse ihren Zusatzbeitragssatz, haben die Mitglieder ein Sonderkündigungsrecht.
Baas kündigte an, dass auch die Techniker Krankenkasse (TK) ihren Zusatzbeitrag erhöhen werde. Man setze alles daran, dass man unter dem Durchschnitt bleibe.
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Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte zuletzt angegeben, er rechne nach der Erhöhung um 0,8 Prozentpunkte zum Jahreswechsel mit danach stabilen Beiträgen. „Ich glaube nicht, dass für 2026 wir nochmals die Krankenkassenbeiträge erhöhen müssen“, sagte er im Oktober der „Bild am Sonntag“.
Baas sagte dagegen vor wenigen Tagen, die Versicherten müssten sich auch 2026 auf höhere Zahlungen einstellen.
„Die Ausgaben steigen ungebremst, Erhöhungen um 0,5 bis 0,8 Beitragspunkte im Jahr sind nicht unrealistisch“, so der TK-Chef zur „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Wenn die Politik nicht gegensteuere, sei in fünf Jahren mit Krankenkassenbeiträgen von bis zu 20 Prozent zu rechnen.
Hinweis: In einer früheren Version des Textes zitierte die „Rheinische Post“ den TK-Chef Jens Baas mit der Aussage, die Kasse werde versuchen, ihre Beitragserhöhung voraussichtlich unter 0,8 Punkte zu halten. Dieser Teil wurde von der Zeitung korrigiert.
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