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Update

Ankara: Biden und Merkel verurteilen Anschlag auf US-Botschaft

Ersten Hinweisen zu Folge soll der am Freitagmittag verübte Anschlag auf die US-Botschaft in Ankara einen linksextremen Hintergrund haben. Bei dem Anschlag kamen zwei Menschen ums Leben.

Bei dem Selbstmordanschlag auf die US-Botschaft in Ankara hat es sich nach Angaben der türkischen Regierung wahrscheinlich um die Tat von Linksextremisten gehandelt. Es gebe erste Hinweise, dass der Selbstmordattentäter einer verbotenen linksgerichteten Organisation angehört habe, sagte Innenminister Muammer Güler am Freitag vor Reportern. Die US-Regierung hat das Selbstmordattentat auf die US-Botschaft in Ankara verurteilt. „Wir können einen terroristischen Anschlag an einer Kontrollstelle im Umkreis unserer Botschaft in Ankara um 13.13 Uhr Ortszeit bestätigen“, sagte die Sprecherin des Außenministeriums, Victoria Nuland, am Freitag in Washington. „Wir arbeiten eng mit der türkischen Polizei zusammen.“ Ein Selbstmordattentäter hatte am Mittag einen Wachmann in einem Eingangsgebäude der Botschaft mit sich in den Tod gerissen. Die US-Botschaft in Ankara dankte der türkischen Regierung und der Öffentlichkeit für ihre Anteilnahme. Die türkische Polizei habe die nötigen Maßnahmen ergriffen und ermittle, teilte die Botschaft mit.

Auch Kanzlerin Angela Merkel hat sich bestürzt über den Anschlag vor der US-Botschaft in Ankara geäußert. „Von meiner Seite möchte ich allen, die davon betroffen waren, mein Beileid ausdrücken“, sagte Merkel am Freitag, nachdem sie US-Vizepräsident Joe Biden zu einem Gespräch im Kanzleramt in Berlin empfangen hatte. Sie empfinde „Bestürzung“ angesichts des neuerlichen Anschlags auf eine US-Einrichtung.

Bei einem Selbstmord-Anschlag auf die US-Botschaft in der türkischen Hauptstadt Ankara sind am Freitag mindestens zwei Menschen getötet worden. „Es gibt zwei Tote, den Attentäter und einen türkischen Sicherheitsmann“, sagte Ankaras Gouverneur Alaadin Yüksel. Zudem sei eine Frau verletzt worden, die wegen eines Visaantrags vor Ort war. Der Fernsehsender CNN-Türk berichtete, der Sprengsatz sei während der Überprüfung eines Besuchers im Eingangsbereich der Visumsstelle an einem Seiteneingang der Botschaft explodiert. Auf Fernsehbildern war zu sehen, dass eine Tür und ein Fenster des Gebäudes herausgerissen wurden. Der Explosionsort liegt in der Nähe der deutschen Botschaft.

Die türkische Polizei riegelte den Anschlagsort ab, auch von innen wurde das Botschaftsgebäude versperrt. Medienberichten zufolge hatten US-Vertreter in Ankara bereits mehrmals mit den türkischen Behörden über mögliche Sicherheitsrisiken für die Botschaft gesprochen, die wie andere Vertretungen im Zentrum der türkischen Hauptstadt liegt. Demnach wurde unter anderem über einen Neubau der US-Botschaft außerhalb der Stadt gesprochen.

Die USA, Deutschland und die Niederlande hatten kürzlich auf Bitten des NATO-Partners Türkei Patriot-Abwehrbatterien in der Türkei stationiert. Diese sollen vor möglichen Angriffen aus dem benachbarten Bürgerkriegsland Syrien schützen. Gegen die Stationierung hatte es in der Türkei Proteste gegeben. (afp)

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