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Der Mann im Hintergrund sollte in den Vordergrund. Markus Söder und Armin Laschet bei einer Pressekonferenz zur Klausurtagung der Unionsfraktion im April.

© Michael Kappeler / dpa

CDU-Umfragewerte? Bald isch over: Verliert Laschet nur noch einen Punkt, muss Söder ran

Kann Laschet das Regieren nicht garantieren, braucht er nicht mehr anzutreten. Dann kann er gleich Söder das Feld überlassen. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Es gibt Momente, und dann gibt es ein Momentum. Das ist in der Politik wie im wahren, im wirklichen Leben. Und daran gemessen, hat Armin Laschet in der zurückliegenden Zeit in fast jedem Moment so ziemlich alles falsch gemacht, so dass jetzt ein Momentum entsteht – ein negatives.

Auch der Schwäche des christdemokratischen Kanzlerkandidaten geschuldet, verspürt die SPD gerade Aufwind. Sogar so viel, dass es ihren Spitzenmann Olaf Scholz in sein Ziel tragen könnte, ins Kanzleramt. In einer anderen Bündniskonstellation, ob Rot-Rot-Grün oder Rot-Gelb-Grün, also der Ampel. Die FDP würde sich da als umworbener Partner bei entsprechenden Angeboten auch nicht ewig zieren und für die Macht entscheiden.

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Das fürchtet die Union zunehmend, je stärker ihre Umfragewerte verfallen. Längst warnt nicht mehr nur der Laschet in den Gremien unterlegene CSU-Chef Markus Söder. Zumal in der CDU grassiert die Angst, die strategische Mehrheitsfähigkeit zu verlieren, wonach gegen die Union keine Koalition gebildet werden kann.

Drohender Machtverlust allerdings wird nicht verziehen, erst recht nicht in einer Partei, die das Regieren über die Jahrzehnte gewohnt ist.

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Die CDU sieht sich gleichsam traditionell als die Kanzlerpartei, und daher auch als die zukünftige. Kann Laschet ihr das nicht garantieren, wird er weiter und weiter an Rückhalt verlieren. Ohne den braucht er aber gar nicht mehr zur Wahl anzutreten.

Retter in der Not?

Und Söder wartet gegenwärtig in München bloß darauf, gerufen zu werden und als Retter in der Not die Spitzenkandidatur zu übernehmen. Das kann passieren. Söders persönliche Werte sind stabil sehr hoch, die für die Union mit ihm erheblich, ja beinahe demütigend höher als mit Laschet. Nur noch ein Prozentpunkt weniger, ein Absturz auf 21 Prozent, und dann werden sich die CDU-Führungsgremien wohl gegen ihren eigenen Vorsitzenden wenden.

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Aus inzwischen durchaus nachvollziehbaren Gründen: Wer will schon sehenden Auges in eine doch offenkundig vermeidbare Niederlage gehen? Viel fehlt nicht mehr bis zu dem berühmten Wort des CDU-Granden Wolfgang Schäuble: Isch over. Laschet wird es ja selbst sehen.

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Als überzeugter Christdemokrat muss der Kanzlerkandidat Verantwortungsethiker sein. Wie schafft er die Wende? Das ist im Moment nicht zu erkennen. Die Republik will ihn augenscheinlich nicht als Kanzler. Also muss Laschet sich darüber hinaus fragen, wie er Schaden abzuwenden kann, von sich, seiner CDU, der Union.

Die Antwort: Nordrhein-Westfalen erlebt gerade schwierige Momente, dort gut zu regieren, fordert den ganzen Mann. Einen Spitzenmann, Armin Laschet.

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