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Joschka Fischer bei „Caren Miosga“

© imago/HMB-Media/Uwe Koch

„Dann wäre das das Ende der Nato“: Joschka Fischer warnt vor Bedrohung aus Moskau

Die EU müsse an der eigenen Verteidigungsfähigkeit arbeiten, meint Joschka Fischer. Der ehemalige Außenminister verrät zudem den Grund für seine Ausmusterung.

Stand:

Gegen die Bedrohung aus Russland und die Abkehr der USA würde „perspektivisch“ nur eine europäische Armee helfen, sagte der ehemalige Außenminister Joschka Fischer (Grüne) im ARD-Talk „Caren Miosga“. Zudem unterstütze er die Rückkehr zur Wehrpflicht. Die Beschimpfungen der EU aus Washington sieht er gelassen.

Die europäischen Staaten müssten zusammenstehen gegen Bedrohungen von Außen, erklärte Fischer am Sonntagabend. Militärisch heißt das, dass die nationalen Armeen so schnell wie möglich aufeinander abgestimmt werden müssten. Der amerikanische Schutz für Europa drohe wegzufallen und Putin werde, wenn er sich in der Ukraine durchsetzt, „weitermachen – weiter westlich.“

Moskau würde einen Angriff auf europäische Soldaten durchaus wagen, ist sich Fischer sicher. „Wenn Putin das testet, dann wäre das das Ende der Nato“, warnt er. „Für Putin wäre das ein Himmelsgeschenk.“

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Um die Verteidigungsfähigkeit zu stärken, müsse Deutschland zudem wieder zurück zur Wehrpflicht. Er hätte es sich selbst „nicht träumen lassen, dass ich mal im öffentlich-rechtlichen Fernsehen sitze, für Wehrpflicht, für Bewaffnung etc. argumentiere“, sagte Fischer in der Sendung. Aber die Situation habe sich geändert.

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Der Grund für Fischers Ausmusterung

Er selbst sei bei der Musterung in den 1960er Jahren für nicht tauglich befunden worden, sagte Fischer. Der Bundeswehrarzt habe ihm wegen seiner „schlechten Augen“ die Wahl gelassen, und er habe den Dienst an der Waffe sowieso verweigern wollen. Eigentlich sei er – als 77-Jähriger – aber nicht der richtige Ansprechpartner – für die Debatte um die Wehrpflicht.

Auf der anderen Seite des Atlantik „zerstört (Trump) mutwillig die Welt, in die ich hineingeboren bin“, sagte Fischer weiter. Der US-Präsident führe die Vereinigten Staaten in eine „Oligarchie“. Beschimpfungen der US-Regierung Richtung EU kümmern ihn sonderlich wenig. „Who cares?“, fragte Fischer am Sonntagabend.

Dennoch beneide er den vermutlich nächsten Bundeskanzler Friedrich Merz nicht, der es in Zukunft mit der Trump-Regierung zu tun haben wird. Er wünsche ihm alles Gute dabei und rät dem CDU-Chef im Umgang mit Trump: Geschmeidigkeit, aber keine Unterwürfigkeit. (dak)

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