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Das neue Jahr erwartet uns : 2026 kann wirklich besser werden
Viele Wahlen, viele Herausforderungen. Parteien müssen liefern, bei Arbeit, Bildung, Klima, Wohnen, Sicherheit. Einfach wird es nicht, für uns alle nicht. Aber wer sagt, dass wir es nicht schaffen können?

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Ach herrje, was für ein Jahr – und damit ist erst einmal das gemeint, das hinter uns liegt. Es war schwer. Bis hinein in die letzten Tage. Es schlug aufs Gemüt. Wie soll das dann im kommenden Jahr werden? Mit einem Wort: besser!
Hier geht es jetzt nicht darum, ein „Alles-wird-gut-Gefühl“ zu verbreiten. Das glaubt sowieso niemand. Sondern darum, einfach auch mal zu schauen, ob sich nicht – bei allen Herausforderungen – Hoffnung begründen lässt.
Tatsache: Man kann sie an unterschiedlichen Orten finden. Überall dort, wo Probleme benannt und bearbeitet werden. Und das werden sie! Die Handelnden, die Politiker zumal, kommen auch gar nicht drumherum.
2026 wird nämlich ein ziemliches Mega-Wahljahr. 8. März: Baden-Württemberg – Landtag, Bayern – Kommunalwahlen. 15. März: Hessen – Kommunalwahlen. 22. März: Rheinland-Pfalz – Landtag. 6. September: Sachsen-Anhalt – Landtag. 13. September: Niedersachsen – Kommunalwahlen. 20. September: Berlin – Abgeordnetenhauswahl. Mecklenburg-Vorpommern – Landtag.
Deutschland wird 2026 bestimmt kein leichtes Jahr haben – aber wir können in jedem Fall neu anfangen und an den Herausforderungen wachsen.
Stephan-Andreas Casdorff
Wer da nicht alles tut, den Wählern überzeugende Angebote zu machen, wird sein blaues Wunder erleben. Mit „blau“ ist nicht zuletzt die AfD gemeint. Viele Deutsche erwarten, dass die AfD nach den Wahlen mindestens einen Ministerpräsidenten stellen könnte, in Sachsen-Anhalt oder in Mecklenburg-Vorpommern, wo sie in Umfragen hohe Werte erreicht.
Es ist nicht so, als geschähe nichts. Kommunen digitalisieren, Länder bauen um bei Bildung, bei der Polizei, erleichtern Genehmigungsverfahren, Städte investieren in Wohnungsbau und Verkehr. Doch, tatsächlich! Wer Optimismus sucht, findet ihn im Rathaus.
Die Zeit für Reformen ist gekommen
Dazu hilft, dass so viele junge Wählerinnen und Wähler erstmals politisch aktiv sind. Das bedeutet: Parteien müssen auf ihre Themen reagieren, müssen liefern bei Wohnen, Klima, Bildung, Sicherheit. „Weiter-so“-Erzählungen waren gestern. Also, was tun? Die Zeit für Reformen ist gekommen, bei Verwaltung, Migration, Energie, Infrastruktur.
Ein kleiner Auszug daraus: Die Wachstumssorgen sind groß. Die Wirtschaft soll 2026 nur schwach wachsen – bisher. Denn das lässt sich ändern. Der Bundeshaushalt sieht Rekordinvestitionen vor. Die werden ihre Wirkung am Ende nicht verfehlen. Auch Unternehmen werden sich anpassen.
Der Bund muss aktiv helfen – es hilft nichts
Der Arbeitsmarkt hängt damit zusammen. Wir stecken zwischen Fachkräftemangel und Arbeitslosigkeit. Aber dagegen lässt sich etwas tun. Wachstum führt zu mehr Stellen, die besetzt werden müssen. Qualifikationslücken, etwa im Zuge der Digitalisierung, können mit Weiterbildung geschlossen werden. Der Bund muss überall aktiv helfen – es hilft nichts.
Die Zahl der Erwerbspersonen wird von 2026 an sinken, der Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften steigen, besonders in Technologien, Pflege, IT und Handwerk. Was bedeutet, dass dreierlei gemacht werden muss und kann: mehr Zuwanderung, mehr Ausbildung und dazu Anreize für längere Erwerbsphasen.
Über allem steht die Frage nach Krieg und Frieden
Der aus alledem folgende Druck auf soziale Sicherungssysteme ist erkannt und wird bearbeitet. Mitte des Jahres werden wir es alle sehen. Wollen wir hoffen.
Nun steht über allem die Frage nach Krieg und Frieden. Da ist der Ukraine-Krieg. Auch der Gazakrieg ist noch nicht vorbei. Das Raunen über eine russische Offensive gegen den Westen hält an. Doch selbst hier lässt sich etwas finden, das nicht nur schlecht ist: Deutschland ist da! Es beteiligt sich aktiv an der Friedenssuche, organisiert wirtschaftliche Zusammenarbeit – und baut gleichzeitig daheim seine Verteidigung neu auf.
So, das alles wird 2026 bestimmen, und noch viel mehr, was wir heute noch gar nicht kennen. Es wird um die Balance gehen zwischen außenpolitischer Verantwortung und innergesellschaftlicher Stabilität, auch um die Balance zwischen „Alles ist verloren“ und „Alles wird super“.
Deutschland wird 2026 bestimmt kein leichtes Jahr haben – aber wir können in jedem Fall neu anfangen und an den Herausforderungen wachsen. Und dann kann wirklich vieles besser werden.
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