zum Hauptinhalt
Israels Verteidigungsminister Gallant auf Kontrollbesuch in Gaza.

© IMAGO/ZUMA Press Wire/IMAGO/Ariel Hermoni/Israel Mod

Ein Tag zum Schämen: Das Außenamt lässt die Solidarität mit Israel vermissen

Jeder weiß, wie die Hamas kämpft: Die Terroristen nehmen Menschen als Schutzschilde. Drum hüte sich, wer Israels Armee deshalb ohne genaue Prüfung für Todesopfer verurteilt – wie das Auswärtige Amt.

Stephan-Andreas Casdorff
Ein Zwischenruf von Stephan-Andreas Casdorff

Stand:

Ein besonderer Tag, ganz besonders auch für Deutschland. Am 10. Juli 1945 kehrte symbolisch jüdisches Leben zurück: In Dresden wurde zum ersten Mal nach dem Krieg das Theaterstück „Nathan der Weise“ aufgeführt.

In Erinnerung daran und aufgrund der immer heftiger werdenden Anfeindungen wurde der „Tag der Solidarität mit Juden und Israel“ ausgerufen. Es gibt viele wichtige Organisationen, die ihn unterstützt haben, der Deutsche Kulturrat, andere.

Das deutsche Außenministerium nicht. Im Gegenteil.

Ausgerechnet an diesem Tag postet das Auswärtige Amt mit dem Hashtag Gaza, es sei nicht hinnehmbar, dass Menschen getötet würden, die in Schulen Schutz suchten. Zivilisten, gerade auch Kinder, dürften nicht zwischen die Fronten geraten. „Die wiederholten Angriffe der israelischen Armee auf Schulen müssen aufhören & eine Untersuchung muss rasch kommen.“

Der Angriff, von dem die Rede ist, hat der Terrororganisation Hamas zufolge 16 Todesopfer gefordert. Eine Schule wurde getroffen. Die israelische Armee hat, ehe es gefordert wurde, eine Untersuchung veranlasst.

Den Israelis vorab einen absichtlichen Angriff auf Zivilisten und Kinder in Gaza zu unterstellen – das ist unangemessen. In jedem Fall und schon gar an diesem Tag.

Israel am Pranger? Das Außenamt kann und sollte es besser wissen. Die Hamas verschanzt sich in Schulen, in Krankenhäusern, UNRWA-Einrichtungen, um von dort aus ihren Terror zu verbreiten. Und so weit bisher bekannt ist, war es eine Gruppe von Terroristen der Hamas und des Islamischen Dschihad, die im Raum Nuseirat im mittleren Gazastreifen bekämpft wurde.

Systematische Verstöße gegen das Völkerrecht – durch die Hamas

Die palästinensische Zivilbevölkerung wird nach so vielen Monaten des Krieges immer noch als menschliche Schutzschilde missbraucht. Und die Welt weiß es, sieht es. Eigentlich sollte es unnötig sein, darauf hinzuweisen, dass die Terroristen systematisch gegen das Völkerrecht verstoßen.

Die Hamas am Pranger? Fehlanzeige. Dabei ist sie es, die außerdem keiner Waffenruhe zustimmt. Israel hingegen schon.

Überhaupt dieses „Wording“, wie es die Diplomaten nennen. „Zwischen die Fronten“ – als gäbe es zwei Kriegsparteien, gewissermaßen auf Augenhöhe. Nein, es ist der Kampf der Armee eines demokratischen Staates, der sich gegen seine Auslöschung wehrt, gegen eine grausame Terrororganisation.

Sieht so die viel beschworene Solidarität mit Juden und Israel aus? Der Tag ist einer zum Schämen geworden. Fürs Außenamt.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })