
© dpa/Kay Nietfeld
„Voraussetzung für klimaneutrales Wachstum“: Milliarden-Förderung für deutsche Wasserstoffprojekte
Bis 2030 sollen Projekte rund um den Zukunfts-Rohstoff Wasserstoff mit knapp acht Milliarden Euro finanziert werden. Ein Einfuhrprojekt verzögert sich bereits jetzt um mehrere Jahre.
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Die Bundesregierung investiert Milliarden in zukunftsweisende Wasserstoffprojekte. Gefördert werden Vorhaben zur Erzeugung von grünem, also klimafreundlichem Wasserstoff sowie zur Speicherung und zum Transport, wie das Wirtschaftsministerium in Berlin mitteilte. Bund und Länder vergeben demnach zusammen 4,6 Milliarden Euro an 23 Projekte.
„Mit der Förderung von Wasserstoffprojekten gehen wir einen wichtigen Schritt hin zu einer klimaneutralen und nachhaltigen Wirtschaft in Europa und darüber hinaus“, erklärte Wirtschaftsminister Robert Habeck. Eine leistungsfähige Wasserstoffinfrastruktur spiele eine Schlüsselrolle bei der Dekarbonisierung der Industrie und des Energiesektors.
„Wasserstoffleitungen werden die Lebensadern der Industriezentren sein. Damit schaffen wir die Voraussetzung für klimaneutrales Wachstum“, betonte Habeck. Die Vorhaben gehören zur dritten sogenannten Hy2Infra-Welle des IPCEI (Important Projects of Common European Interest).
Wasserstoff soll eingeführt und in Deutschland produziert werden
Die geförderten Projekte umfassen unter anderem die Produktion von grünem Wasserstoff durch Elektrolyseure mit bis zu 1,4 GW Erzeugungskapazität. Zum Vergleich: 1,4 Gigawatt entsprechen rechnerisch der Leistung eines großen AKW. Zudem gehe es um Wasserstoff-Speicher mit bis zu 370 Gigawattstunden. Gebaut werden sollen zudem Leitungen von 2000 Kilometer Länge.
Am Donnerstag hatte Deutschland seinen ersten Einkaufsvertrag zur Einfuhr von Wasserstoff bekannt gegeben. Von 2027 bis 2032 sollen 259.000 Tonnen des Wasserstoff-Derivats Ammoniak per Schiff aus Ägypten geliefert werden. Eigentlich hatte die Regierung auf erste Lieferungen bereits Ende 2024 gehofft. Der Hochlauf der Wasserstoff-Wirtschaft kommt allerdings langsamer in Schwung als von der Regierung zunächst erhofft.
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Bei den geförderten Projekten geht es nicht nur um die Produktion von grünem Wasserstoff in großem Maßstab, sondern auch um innovative Speicherlösungen, eine effiziente und sichere Lagerung und Transport-Infrastruktur von bis zu 2000 Kilometern Länge. Ein Teil der Fördermittel stammt aus einem EU-Topf. Die Unternehmen selbst investieren zusätzlich 3,3 Milliarden Euro. Insgesamt kommt man laut Ministerium so auf ein Investitionsvolumen von etwa 7,9 Milliarden Euro bis 2030.
Wasserstoff gilt als Schlüssel, um vor allem die Grundstoffindustrie in Deutschland klimaneutral zu machen. Zudem soll er aber auch in Gas-Kraftwerken eingesetzt werden, um die wachsende, aber stark schwankende Produktion von Wind- oder Solarstrom auszugleichen. Wasserstoff wird zudem auch im Luft- und Schiffsverkehr benötigt. Es wird davon ausgegangen, dass Deutschland langfristig etwa ein Drittel des Bedarfs selbst produzieren kann, der Rest muss eingeführt werden. (dpa, reuters)
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