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Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD).

© Foto: dpa/Roberto Pfeil

Er selbst hat es probiert: Lauterbach will bei Cannabis-Legalisierung „kein Konsument“ werden

Einem Bericht zu folge habe Lauterbach das Hanfprodukt bereits selbst ausprobiert. Die Legalisierung dürfe aber nicht als „Werbung für das Kiffen“ verstanden werden.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will im Fall der Legalisierung von Cannabis „kein Konsument“ werden. Das sagte der SPD-Politiker dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Dienstag). Er habe das Hanfprodukt allerdings mal ausprobiert, „um mir ein Bild zu machen, was mir auch gelungen ist“.

Lauterbach betonte, dass das von der Bundesregierung geplante Gesetz zur Legalisierung „nicht als Werbung fürs Kiffen missverstanden werden darf“.

Das Bundeskabinett hatte Ende Oktober Eckpunkte Lauterbachs für eine Legalisierung beschlossen. Cannabis und der Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC) sollen demnach künftig rechtlich nicht mehr als Betäubungsmittel eingestuft werden.

Legalisierungspläne müssen EU-Prüfung standhalten

Erwerb und Besitz von bis zu 30 Gramm Cannabis sollen straffrei, privater Eigenanbau in begrenztem Umfang erlaubt und ein Verkauf an Erwachsene in „lizenzierten Fachgeschäften“ und möglicherweise auch Apotheken möglich werden. Ein Gesetz will Lauterbach aber nur auf den Weg bringen, wenn die Pläne zunächst einer europa- und völkerrechtlichen Prüfung in Brüssel standhalten.

„Wenn es ein klares Nein gäbe, werden wir den Fehler, der bei der Autobahn-Maut für Pkw gemacht wurde, mit Sicherheit nicht wiederholen“, sagte Lauterbach der Zeitung. „Wir setzen auf Gesundheitsschutz. Das kann auch Brüssel überzeugen.“

Die Union hatte die Pläne der Regierung scharf kritisiert. Auch die Bundesärztekammer lehnt sie ab und warnt vor einer Bagatellisierung von gesundheitlichen Gefahren des Cannabis-Konsums. (dpa)

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