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Wurst wird in einer Fleischerei in Mecklenburg-Vorpommern hergestellt.

© dpa/Carsten Rehder

Ernährungsbericht 2024 veröffentlicht: Verbraucher greifen wieder häufiger zu Fleisch und Wurst

Ernährungsminister Cem Özdemir hat den aktuellen Ernährungsreport vorgestellt. Bei jungen Leuten zeichnet sich eine Trendwende ab.

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Flexitarier liegen bei der Ernährung weiter im Trend, allerdings ist ihr Anteil im Vergleich zum Vorjahr rückläufig. Das geht aus dem aktuellen Ernährungsbericht hervor, den Ernährungsminister Cem Özdemir (Grüne) am Dienstag in Berlin vorstellte. Laut dem Bericht ernähren sich 41 Prozent der Befragten flexitarisch, essen also bewusst nur gelegentlich Fleisch und Wurst. Im Vorjahr hatten noch 46 Prozent angegeben, ihren Fleischkonsum vorsätzlich einzuschränken.

Dennoch sagte Özdemir mit Blick auf die Flexitarier: „Das ist ein riesiger Markt.“ Für den Ernährungsbericht wurden im vergangenen Mai rund 1.000 Bürgerinnen und Bürger ab 14 Jahre vom Meinungsforschungsinstitut Forsa befragt. 39 Prozent der Befragten gab an, „öfters“ vegetarische oder vegane Alternativen zu tierischen Produkten zu kaufen. 2020 hatte dieser Wert noch bei 29 Prozent gelegen.

23
Prozent gaben an, täglich oder mehrmals täglich Fleisch oder Wurst zu essen.

Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete die Studie einen leichten Anstieg beim Fleischkonsum. 23 Prozent (Vorjahr: 20 Prozent) gaben an, täglich oder mehrmals täglich Fleisch oder Wurst zu essen. Vor allem in der Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen ist dies besonders ausgeprägt: 26 Prozent gaben hier an, täglich Fleisch oder Wurst zu konsumieren. Zum Vergleich: Unter den jungen Erwachsenen erklärten 18 Prozent, täglich vegetarische oder vegane Alternativen zu verzehren.

Am geringsten ausgeprägt ist der Fleischkonsum in der Gruppe der 45- bis 59-Jährigen. Hier erklärten 19 Prozent, täglich zuzugreifen.

Özdemir wandte sich dagegen, „Karnivoren gegen Veganer“ in der politischen Debatte gegeneinander auszuspielen. Der Ernährungsminister kritisierte, dass Ernährungsgewohnheiten „kulturkämpferisch aufgeladen“ würden und Politiker wie der CSU-Chef Markus Söder unter dem Hashtag #söderisst in den sozialen Medien ihr Essverhalten kundtun. „Ich glaube, dass uns das nicht weiterhilft“, sagte Özdemir.

Steigender Beliebtheit erfreut sich laut dem Ernährungsreport des Ernährungsministeriums unterdessen der so genannte Nutri-Score, mit dem sich der Nährwert von Lebensmitteln innerhalb derselben Produktgruppe vergleichen lässt. 88 Prozent der Befragten gaben an, den Nutri-Score auf einer Produktpackung schon einmal wahrgenommen zu haben. Im Vorjahr waren es noch 84 Prozent gewesen.

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