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Der Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD).

© Foto: dpa/Michael Kappeler

Eskalation im Ukraine-Krieg: Scholz sieht Gefahr für Atomkrieg sinken, Putin sieht sie wachsen

Für den Augenblick sei die Gefahr abgewendet, sagte Scholz in einem Interview. Putin sprach kurz darauf von Atomwaffen als ein Mittel der Verteidigung.

Die Gefahr eines Atomkriegs ist nach Einschätzung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) kleiner geworden. „Russland hat aufgehört, mit dem Einsatz von Atomwaffen zu drohen. Als Reaktion darauf, dass die internationale Gemeinschaft eine rote Linie markiert hat“, sagte Scholz den Zeitungen der Funke Mediengruppe laut Vorab-Bericht. 

Bei seinem Besuch in Peking hätten der chinesische Präsident Xi und er gemeinsam zum Ausdruck gebracht, dass Atomwaffen nicht eingesetzt werden dürften. „Kurz darauf haben die G20-Staaten diese Haltung bekräftigt“, sagte Scholz. 

Die Zeitung schreibt, auf die Nachfrage, ob die Gefahr einer atomaren Eskalation abgewendet sei, habe Scholz gesagt: „Für den Augenblick haben wir einen Pflock dagegen eingeschlagen.“

Russlands Präsident Wladimir Putin hatte am Mittwoch davon gesprochen, dass die Gefahr eines Atomkriegs wachse. Die Funke Mediengruppe hatte das Interview mit Scholz den Angaben zufolge vor Putins Aussagen geführt.

Bereit über Rüstungskontrolle zu sprechen

Putin sagte am Mittwoch weiter, dass Moskau Atomwaffen nur als Reaktion auf einen Angriff einsetzen würde. „Wir betrachten Massenvernichtungswaffen, Atomwaffen, als ein Mittel der Verteidigung“, sagte der Kreml-Chef.

Der Kanzler rief Moskau erneut auf, den Krieg sofort zu beenden und die Truppen aus der Ukraine zurückzuziehen. Er zeigte sich zugleich bereit, „mit Russland über Rüstungskontrolle in Europa zu sprechen“. Dies sei Moskau bereits vor dem Krieg angeboten worden - „und an dieser Position hat sich nichts geändert“.

Zugleich verteidigte Scholz die Hilfe für Kiew. „Deutschland gehört nach den USA zu den Ländern, die die Ukraine am stärksten unterstützen, auch mit Waffen“, sagte er. Dabei handele die Bundesregierung immer in enger Absprache mit den Verbündeten. „Übrigens hat niemand Kampfpanzer westlicher Bauart geliefert“, fügte der Kanzler hinzu. (AFP)

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