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Ostermärsche: Gegen Tiefflieger, Afghanistan-Einsätze und Irakkrieg

Die Friedensbewegung hat ihre Ostermärsche in mehreren deutschen Städten fortgesetzt. Die größte Kundgebung fand im brandenburgischen Fretzdorf statt. Aber auch in Thüringen und Nordrhein-Westfalen wurde demonstriert. Die Ostermärsche stehen in diesem Jahr vor allem im Zeichen des fünften Jahrestages des Irak-Krieges.

Rund 5000 Menschen waren am Ostersonntag ins brandenburgische Fretzdorf gekommen, um gegen die geplante Wiederinbetriebnahme eines ehemaligen Bombenabwurfplatzes in der Kyritz-Ruppiner Heide durch die Bundeswehr zu protestieren. Die Teilnehmer wehrten sich gegen Pläne des Bundesverteidigungsministeriums, über dem "Bombodrom" Tiefflüge und Bombenabwürfe zu üben. Kritik gegenüber den Plänen äußerten auch Brandenburgs Umweltminister Dietmar Woidke (SPD) und der Wirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern, Jürgen Seidel (CDU). Sie hätten negative Auswirkungen besonders auf den Tourismus. Zugleich sicherten sie den "Bombodrom"-Gegnern weiterhin die Hilfe der Landesregierungen zu.

Gestartet war der Ostermarsch wie in den Vorjahren am Nachmittag an der Kirche in Fretzdorf. Diesmal hielt der Theologe Peter Kranz aus Berlin die sogenannte geistliche Besinnung, die immer am Anfang der Demonstration steht.

Proteste gegen Afghanistaneinsätze

In Thüringen nahmen rund 300 Menschen an einer Kundgebung am Truppenübungsplatz Ohrdruf teil. Auf dem Übungsplatz werden Bundeswehrsoldaten unter anderem auf den Einsatz in Afghanistan vorbereitet. Die Friedensinitiativen fordern die Schließung des Übungsplatzes und eine zivile Nutzung des Geländes. Zu der Kundgebung reisten die Teilnehmer in zwei Fahrradkorsos von Arnstadt und Gotha an.

In Nordrhein-Westfalen ging der "Ostermarsch Ruhr 2008" weiter. Nach einer Auftaktkundgebung in Essen, zu der nach Veranstalterangaben rund 100 Leute kamen, fuhren rund 50 Friedensaktivisten mit dem Fahrrad nach Bochum. Der Ostermarsch Ruhr steht unter dem Motto "Bundeswehr raus aus Afghanistan! Deutschland atomwaffenfrei! Grundgesetz verteidigen!" In Köln hatten sich rund 30 Menschen per Motorrad zu einer Friedensfahrt aufgemacht. An der Bundeswehrkaserne in Köln-Wahn legten die Friedensaktivisten eine Pause für eine Kundgebung ein.

Ostermontag geht es weiter

Größere Abschlusskundgebungen der diesjährigen Ostermärsche werden am Ostermontag in Berlin, Dortmund, Hamburg, Haldesleben in Sachsen-Anhalt, Frankfurt am Main und Kassel erwartet. Im Mittelpunkt der diesjährigen bundesweiten Ostermärsche stehen die Forderungen nach einem Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan sowie der Protest gegen den vor fünf Jahren begonnenen Irak-Krieg.

Die Ostermarsch-Bewegung entstand vor 50 Jahren in Großbritannien. Seit 1958 gehen jedes Jahr zu Ostern in verschiedenen Ländern Zehntausende Menschen auf die Straße, um für den Frieden zu demonstrieren. Den ersten Ostermarsch in Deutschland gab es 1960. (sgo/dpa/ddp)

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