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Die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann.

© dpa/Hannes P Albert

Update

„Rechthaber mit autistischen Zügen“: Strack-Zimmermann entschuldigt sich für Äußerung über Scholz

Die FDP-Politikerin hatte Kanzler Scholz als „krassen Rechthaber“ mit „geradezu autistischen Zügen“ bezeichnet. Nach heftiger Kritik bittet sie Menschen mit Autismus nun um Verzeihung.

Stand:

Die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann hat sich für Äußerungen über Kanzler Olaf Scholz (SPD) entschuldigt. Sie sei mit ihrem Kommentar über das Ziel hinausgeschossen und habe Menschen mit Autismus verletzt. „Dass ich mit meinem unbedachten Vergleich Menschen mit Autismus verletzt habe, tut mir sehr leid und dafür entschuldige ich mich bei allen Betroffenen“, sagte sie dem Tagesspiegel.

Strack-Zimmermann hatte Scholz in einem Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“als „krassen Rechthaber“ mit „geradezu autistischen Zügen“ bezeichnet.

„Olaf Scholz hat mich mit seiner Art des Handelns und seiner Nicht-Kommunikation zutiefst enttäuscht und frustriert, da beides unserem Land nicht gut tun“, erklärte sie nun dem Tagesspiegel. Als jemand, der sich seit vielen Jahren für Menschen mit besonderen Bedürfnissen, die zurecht Sensibilität von der Gesellschaft erwarten können, einsetzt, bedaure sie ihren unpassenden Kommentar aber zutiefst.

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SPD-Chef Lars Klingbeil hatte der FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann zuvor eine Entschuldigung nahegelegt. „Das ist eine verbale Entgleisung, die ich absolut unanständig finde. Wenn Frau Strack-Zimmermann Anstand hat, entschuldigt sie sich beim Bundeskanzler“, sagte Klingbeil der „Bild“.

Lars Klingbeil, SPD-Bundesvorsitzender, spricht in einem Interview mit Journalisten der Deutschen Presse-Agentur (Archivbild).

© dpa/Kay Nietfeld

Man habe sich unter den demokratischen Parteien auf einen fairen Europawahlkampf verständigt. „Ich gehe fest davon aus, dass das auch für die FDP-Spitzenkandidatin gilt“, sagte Klingbeil.

Der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Dirk Wiese bezeichnete die Äußerungen als „Total-Ausfall“. Sie seien abwertend gemeint, unwürdig und befremdlich.

Auch die Europaspitzenkandidatin der SPD, Katarina Barley, kritisierte die Aussagen Strack-Zimmermanns. „Das überschreitet eine rote Linie im demokratischen Wettbewerb“, sagte sie der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ am Mittwoch. Sie sei „froh, dass der Kanzler überlegt, bevor er entscheidet, und dann besonnen handelt“, sagte Barley.

SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert sprach von einer „respektlosen Psychologisierung des Bundeskanzlers“. Wer keine Argumente mehr habe, würdigte den politischen Mitbewerber verbal herab, monierte Kühnert am Mittwoch in der „Rheinischen Post“. „Bei Frau Strack-Zimmermann ist es längst zur Methode geworden, andere Meinungen unter Zuhilfenahme von Kraftausdrücken anzugreifen.“

Strack-Zimmermann, bislang Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Bundestags, ist Spitzenkandidatin der FDP für die Europawahl. Diese findet in Deutschland am 9. Juni statt. In einem Interview hatte sie Kanzler Scholz als „krassen Rechthaber“ mit „geradezu autistischen Zügen“ bezeichnet.

„Nach drei Jahren stelle ich fest, dass er geradezu autistische Züge hat, sowohl was seine sozialen Kontakte in die Politik betrifft als auch sein Unvermögen, den Bürgern sein Handeln zu erklären“, sagte die FDP-Politikerin der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ vom Mittwoch.

Die FDP-Verteidigungsexpertin betonte, ihre Kritik beziehe sich nicht nur auf den Ukraine-Kurs des Kanzlers. „Das betrifft alle Belange und wird mir auch von seinen Parteifreunden bestätigt.“ Strack-Zimmermann fuhr fort: „Man erreicht ihn nicht, weil er ein krasser Rechthaber ist.“ (dpa/AFP)

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