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Ein Mann raucht bei einer Demonstration für eine zügige Legalisierung von Cannabis einen Joint mit Medizinalcannabis.

© dpa/Christoph Soeder

Gesetzeskonforme Gestaltung: Mehr Jugendschutz vor Drogeninhalten auf TikTok & Co. gefordert

Plattformen wie Instagram, TikTok und YouTube sollen mehr Verantwortung für Jugendmedienschutz übernehmen – vor allem bei drogenverherrlichenden Inhalten.

Kinder und Jugendliche sollten nach Meinung von Fachleuten besser vor drogenverherrlichenden Inhalten auf den Plattformen Instagram, TikTok und YouTube geschützt werden. Zwar setzten alle drei Anbieter ein Mindestalter von 13 Jahren für die Nutzung voraus, hieß es in einer am Montag veröffentlichten Studie der Landesmedienanstalten im Auftrag der Kommission für Jugendmedienschutz.

Allerdings fehle es an einer verlässlichen Altersprüfung bei der Registrierung, so dass gefährdende Inhalte auch für deutlich jüngere Nutzerinnen und Nutzer erreichbar seien.

Für die Studie waren rund 160 Angebote reichweitenstarker Influencerinnen und Influencer auf den drei Plattformen auf Verstöße gegen den Jugendmedienschutz untersucht worden. Die Auswahl fokussierte sich auf Angebote, die sich an eine deutschsprachige Zielgruppe richteten und Inhalte zu Sucht- und Rauschmitteln enthielten, vor allem zu Alkohol und Cannabis. In rund 60 Prozent der Angebote fanden die Prüfer drogenverherrlichende oder -verharmlosende Inhalte. Instagram lag mit 39 Fällen vor YouTube (32 Fälle) und TikTok (24 Fälle).

Die Landesmedienanstalten haben nach eigenen Angaben bereits erste Verfahren zu Verdachtsfällen eingeleitet und Angebote von unbekannten Nutzerinnen und Nutzern bei den Plattformen gemeldet. Die Reaktionen zeigten ein hohes Interesse, die Angebote gesetzeskonform zu gestalten, hieß es. So habe Instagram-Mutter Meta die betroffenen Angebote bereits gesperrt, TikTok habe zahlreiche Inhalte gelöscht und YouTube zahlreiche Videos in den Ab-18-Bereich verschoben oder für Nutzer aus Deutschland gesperrt.

Die Kommission für Jugendmedienschutz und der Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Burkhard Blienert, forderten die Plattformen und auch diejenigen, die dort Inhalte einstellen, dazu auf, mehr Verantwortung für Jugendmedienschutz zu übernehmen. (KNA)

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