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Mit Mundschutz, aber nur wenig Abstand. Spitzenpolitiker zu Besuch im Krankenhaus

© Reuters

Gesundheitsminister im Fahrstuhl-Gedrängel: Jens Spahn hält sich nicht an Abstandsregeln

Abstand halten, lautet die Devise im Kampf gegen Corona. Ausgerechnet der Gesundheitsminister und andere Spitzenpolitiker fuhren nun dicht gedrängt Aufzug.

Es wirkt wie eine Aufnahme aus einer vergangenen Zeit: Menschen, die sich dicht gedrängt in einen Aufzug zwängen. Zwar tragen alle Mundschutz, doch Abstand hält niemand, einige berühren sich.

Es ist jedoch kein Foto aus Vor-Corona-Zeiten, sondern ein Schnappschuss am Rande eines Pressetermins im Uni-Klinikum Gießen von diesem Dienstag.

Darauf zu sehen sind unter anderem: Gesundheitsminister Jens Spahn, Kanzleramtsminister Helge Braun und Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (alle CDU).

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Aufgenommen hat das Bild der Journalist Bodo Weissenborn. Der frühere Tagesspiegel-Redakteur arbeitet heute für den Hessischen Rundfunk und erlebte die Situation eher zufällig. Zunächst hätten sich die Politiker draußen mit Medizin-Studierenden unterhalten, dann seien sie in das Krankenhaus gegangen.

Weissenborn folgte ihnen und sah plötzlich die vielen Menschen im Aufzug: „Ich fand das so skurril und habe reflexartig das Handy gezückt“, sagt er am Telefon. Zwei Sekunden, dann hätten sich die Türen bereits geschlossen.

Spahn selbstkritisch: Nächstes Mal Treppe nutzen

Das Bild lädt er auf Twitter, wo es sich rasant verbreitet. Bis zum Abend hatten es mehr als 7500 Nutzer geliked, mehr als 2500 geteilt.

Unter dem Post finden sich viele ungläubige bis aufgebrachte Kommentare. Dass ausgerechnet der Gesundheitsminister sich nicht an den vorgeschriebenen Abstand von 1,5 Meter hält, erregt offensichtlich viele Gemüter. „Sie scheinen sich in dem Moment der Situation nicht bewusst gewesen zu sein - eine völlige Alltagssituation“, sagt Weissenborn.

Die Politiker gaben sich später reuig. Hessens Regierungssprecher teilte via Twitter mit: „Da muss man nicht groß drumherum reden: Das hätte nicht passieren dürfen.“

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Auch Gesundheitsminister Spahn äußerte sich selbstkritisch: „Ganz klar: das geht besser. Auch mit Mundschutz Abstand halten“, twitterte der Minister. Das nächste Mal könne man auch einfach die Treppe nehmen.

Das wäre offenbar gar nicht nötig gewesen, sagt Weissenborn. „Es gab an der Stelle noch drei weitere Aufzüge.“

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