Hauptstadtgespräch im Deutschen Theater: Wolfram Weimer zu Gast beim Tagesspiegel

Kulturstaatsminister Wolfram Weimer gehört vielleicht zu den umstrittensten Kabinettsmitgliedern von Kanzler Friedrich Merz. Seit Tagen steht er wegen möglicher Interessenkonflikte durch Anteile, die er bis vor wenigen Tagen noch aktiv an der Weimer Media Group (WMG) hielt, in der Kritik.

Die WMG veranstaltet seit vielen Jahren unter anderem den Ludwig-Erhard-Gipfel am Tegernsee. Dort treten auch prominente Kabinettsmitglieder der aktuellen Bundesregierung auf. Hier kann es eine mögliche Verquickung von Regierungsamt und den wirtschaftlichen Privatinteressen von Weimer geben. Er selbst betonte Anfang der Woche, mit Eintritt in die Bundesregierung die Geschäftsführung abgegeben zu haben. Seine Anteile an der Firma (50 Prozent) hatte er da noch. Die hat er nun, nach der Kritik, auf Eis gelegt, indem er sie einem Treuhänder übergeben hat.

Weimer ist durch seinen Eintritt ins Kabinett von einem bekannten Medienmanager zum wichtigsten Medienpolitiker geworden. In dieser Funktion wirbt er beispielsweise für eine Digitalabgabe, die große Konzerne wie Google und Meta zahlen sollten, wenn sie Medieninhalte nutzen.

Weimer ist aber auch der wichtigste Kulturpolitiker qua Amt und er sieht die Freiheit der Kultur gefährdet – von links wie von rechts. Viele politische Debatten werden heute schnell zum Kulturkampf. Deutschland ist eben ein Stück auf der Suche nach sich selbst. Und da kann Kultur eine wichtige Rolle spielen. Nur steht sie selbst durch Kürzungen massiv unter Druck – gerade in der Hauptstadt.

Über all diese Themen werden meine Kollegin Anke Myrrhe und ich mit ihm am 8. Dezember ab 19:30 Uhr im Deutschen Theater sprechen. Dann wird Wolfram Weimer beim „Hauptstadtgespräch“ zu Gast sein. Und Sie können auch mit dabei sein und selbst Ihre Fragen an Weimer loswerden. Karten für das „Hauptstadtgespräch“ gibt es hier.

Jetzt wünsche ich Ihnen erstmal einen schönen Sonntag und eine gute Lektüre bei meinen Empfehlungen der Woche.

Der Text stammt aus dem Tagesspiegel-Newsletter „Empfehlung der Woche“. Jeden Sonntag kommentiert Chefredakteur Christian Tretbar in dem Newsletter das politische Geschehen und gibt den Abonnentinnen und Abonnenten Leseempfehlungen.

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