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Der Iran will Russland offenbar auch Fateh-Raketen liefern.

© dpa/Vahid Reza Alaie/Irianian Defence Ministry/epa/Archiv

Insider-Berichte aus Regierungskreisen: Iran stimmt offenbar Waffenlieferungen an Russland zu

Offiziell bestreitet Teheran, Drohnen an Russland zu liefern. Hochrangige iranische Diplomaten bestätigen nun gegenüber Reuters, dass es einen Waffen-Deal mit Moskau gibt.

Stand:

Der Iran hat Russland nach Angaben aus Regierungs- und diplomatischen Kreisen in Teheran die Lieferung weiterer Drohnen und Boden-Boden-Raketen versprochen. Eine entsprechende Vereinbarung sei bereits am 6. Oktober getroffen worden, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

Damals hätten der Erste Vizepräsident Irans, Mohammad Mochber, und weitere Vertreter Teherans in Moskau Gespräche mit der russischen Regierung über Waffenlieferungen geführt, sagten vier mit der Angelegenheit vertraute iranische Vertreter.

„Die Russen hatten um mehr Drohnen und diese iranischen ballistischen Raketen mit verbesserter Zielgenauigkeit gebeten, vor allem um Fateh- und Zolfaghar-Raketen“, sagte ein iranischer Diplomat, der mit der Moskau-Reise vertraut war.

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Dass solche Waffenlieferungen gegen eine Resolution des UN-Sicherheitsrats von 2015 verstoßen, wie westliche Offizielle dem Iran vorwerfen, wies der Diplomat zurück. „Wo sie eingesetzt werden, ist nicht das Problem des Verkäufers“, sagte er gegenüber Reuters. „Wir ergreifen nicht wie der Westen Partei in der Ukraine-Krise. Wir wollen ein Ende der Krise mit diplomatischen Mitteln.“

Wo sie eingesetzt werden, ist nicht das Problem des Verkäufers.

Iranischer Diplomat

In der Ukraine setzte Russland zuletzt vor allem Kamikaze-Drohnen vom Typ Shahed-136 ein. Nach Angaben aus Kiew vom Dienstag waren zuletzt mehr als 1000 Orte in der Ukraine wegen der russischen Angriffe ohne Strom, viele dieser Attacken kamen von iranischen Drohnen.

Die Schahed-136 ist eine vergleichsweise günstige Kamikaze-Drohne, die programmiert werden kann, mit einer Ladung Sprengstoff zu GPS-Koordinatoren sehr niedrig zu fliegen.

USA werfen Teheran Lügen vor

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow antwortete Reuters auf die Frage, ob Russland in der Ukraine iranische Drohnen eingesetzt habe, dem Kreml lägen keine Informationen über deren Einsatz vor. „Es wird russische Ausrüstung mit russischer Nomenklatur verwendet“, sagte er nur.

Der Iran hatte bestritten, Drohnen an Russland geliefert zu haben - zum Missfallen der USA. Das Weiße Haus warf Teheran Lügen vor. Die nun beschlossenen weiteren Waffenlieferungen an Russland wird im Westen für große Verärgerung sorgen.

Angesichts der Sanktionen dürfte es für Russland schwieriger werden, selbst Waffen zu produzieren, sagte ein europäischer Diplomat. Deshalb sei Moskau offenbar auf Importe von Partnern wie dem Iran und Nordkorea angewiesen.

Auch Pierre Grasser vom Fachbereich Internationale Beziehungen der Pariser Sorbonne-Universität hält den Kauf iranischer Drohen durch Russland für „ein Eingeständnis industriellen Versagens“. Russland könne „nicht Schritt halten“. Es fehlten auch die Mitarbeiter, um in den Fabriken rund um die Uhr produzieren zu können. (Reuters, AFP)

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