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Der britische Umweltminister Michael Gove.

© Stefan Rousseau/PA Wire/dpa

Umweltminister Gove reuig: Kandidat für May-Nachfolge gibt früheren Drogenkonsum zu

Er habe vor 20 Jahren mehrfach Kokain genommen, sagt der britische Umweltminister. Dies disqualifiziere ihn aber nicht, glaubt Gove.

Der britische Umweltminister Michael Gove und Kandidat für die Nachfolge der scheidenden Premierministerin Theresa May hat früheren Kokain-Konsum zugegeben. "Vor etwa 20 Jahren, bevor ich verheiratet war, habe ich Drogen genommen", sagte Gove der Zeitung "Daily Mail" vom Samstag. Dies sei bei mehreren Anlässen der Fall gewesen. Er bedauere dies "zutiefst". "Es war ein Fehler."

Er sei "ein junger Journalist" gewesen, als er Kokain genommen habe, und damals habe er nicht vorgehabt, in die Politik zu gehen. Wenn er jetzt zurückblicke, "wünschte ich, es nicht getan zu haben". Er glaube aber nicht, "dass Fehler in der Vergangenheit dich disqualifizieren", fügte der 51-jährige Parlamentsabgeordnete der Tories hinzu.

Gove gilt als aussichtsreicher Kandidat für Mays Nachfolge. Die größten Chancen werden allerdings dem früheren Außenminister und Brexit-Hardliner Boris Johnson eingeräumt. Bislang haben elf Politiker ihr Interesse an dem Posten als Chef der Konservativen Partei und damit auch als Regierungschef bekundet. Die offizielle Bewerbungsfrist für die Kandidaten endet am Pfingstmontag.

Zuvor hatte sich ein anderer Kandidat, Rory Stewart, dafür entschuldigt, Opium während einer Hochzeit im Iran geraucht zu haben. „Da war ein sehr dummer Fehler vor 15 Jahren“, hatte Stewart in Interviews gesagt. Dem hoch gebildeten Stewart, der auch Schriftsteller ist und viel im Ausland gearbeitet hat, werden im Rennen um Mays Nachfolge nur Außenseiterchancen eingeräumt.

Theresa May war es nicht gelungen, das Parlament und ihre zerstrittenen Konservativen beim Thema EU-Austritt zu versöhnen. Am Freitag hatte sie die Führung ihrer Konservativen Partei schließlich abgegeben. Sie wird bis Ende Juli auch als Regierungschefin ersetzt. Da sehr EU-kritische Nachfolgekandidaten wie Johnson in den Startlöchern stehen, wächst neue Furcht vor einem Chaos-Brexit Ende Oktober. (dpa, AFP)

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