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Austausch von Nettigkeiten im September letzten Jahres: CDU-Chef Friedrich Merz überreicht Angela Merkel zum 70. Geburtstag einen Blumenstrauß.

© dpa/Kay Nietfeld

Kanzler-Wahl am 6. Mai: Merkel will bei der Wahl von Merz auf der Ehrentribüne Platz nehmen

Die Ex-Kanzlerin plant ihre Teilnahme auf der Ehrentribüne des Bundestages. Das Verhältnis zwischen Kanzlerin a. D. Merkel und Kanzler in spe Merz gilt als angespannt.

Stand:

Altbundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will als Gast an der geplanten Wahl von Friedrich Merz (CDU) zum Bundeskanzler am 6. Mai im Bundestag teilnehmen, erfuhr der Tagesspiegel aus dem Umfeld Merkels.

„Bundeskanzlerin a. D. Dr. Merkel hat zugesagt, an der Sitzung des Deutschen Bundestags am 6. Mai 2025 zur Wahl und zur Vereidigung des Bundeskanzlers der Bundesrepublik Deutschland als Gast auf der Ehrentribüne teilzunehmen“, teilte eine Sprecherin Merkels dem Tagesspiegel mit.

Angespanntes Verhältnis

Merkel war von 2005 bis 2021 Kanzlerin. Als Unionsfraktionschefin hatte sie im Jahre 2002 Merz beerbt. Das Verhältnis zwischen Merkel und Merz galt jahrelang als angespannt.

Im vorigen Jahr hatte Merz Altkanzlerin Merkel bei einer Nachfeier zu ihrem 70. Geburtstag gewürdigt. Der CDU-Chef betonte damals Merkels Drang nach Freiheit und ihre wissenschaftliche Neugier. Vor allem in der Euro-Krise und während der Corona-Pandemie habe sie entscheidend zum Zusammenhalt Europas beigetragen. Merz schloss seine Rede, indem er an die Adresse der Jubilarin sagte, er hoffe, „dass Du der CDU gewogen bleibst“.

Merkel wiederum wünschte dem zuvor gekürten CDU/CSU-Kanzlerkandidaten Merz hier „für die nächsten Monate alles Gute und viel Erfolg“ – „für unsere Christlich Demokratische Union, für die Union insgesamt und für unser Land“.  

Merz lässt immer wieder Kritik an Merkels Migrationspolitik erkennen. Merkel wiederum kritisierte Ende Januar mit einer öffentlichen Erklärung ein gemeinsames Abstimmen der Union mit der AfD im Bundestag als „falsch“. Sie lobte Merz‘ vorherige Aussage von Ende 2024, keine Mehrheiten mit der AfD herbeiführen zu wollen.

„Dieser Vorschlag und die mit ihm verbundene Haltung waren Ausdruck großer staatspolitischer Verantwortung, die ich vollumfänglich unterstütze“, erklärte Merkel: „Für falsch halte ich es, sich nicht mehr an diesen Vorschlag gebunden zu fühlen und dadurch am 29. Januar 2025 sehenden Auges erstmalig bei einer Abstimmung im Deutschen Bundestag eine Mehrheit mit den Stimmen der AfD zu ermöglichen.“

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