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Die CDU-Bundestagsabgeordnete Karin Strenz

© picture alliance / dpa

Update

Politikerin Karin Strenz ist tot: Bundestagsabgeordnete stirbt auf Rückflug von Kuba

Gegen Karin Strenz wurde ermittelt wegen Bestechlichkeit. Nun ist sie tot. Die Staatsanwaltschaft versucht die genauen Umstände zu klären.

Die Bundestagsabgeordnete Karin Strenz aus Mecklenburg-Vorpommern ist tot. Nach Tagesspiegel-Informationen starb die CDU-Politikerin im Alter von 53 Jahren auf einem Rückflug von Kuba in Richtung Deutschland. Die "Bild"-Zeitung hatte zuerst darüber berichtet.

Demnach hat sie im Flieger zunächst das Bewusstsein verloren. Daher entschloss sich die Crew für eine außerplanmäßige Notfall-Landung in Irland. Derzeit sind die Hintergründe noch unklar – beispielsweise, was Anlass und Ursache für ihre Reise nach Kuba waren. Laut dem Sprecher der Landesgruppe Mecklenburg-Vorpommern, Eckhardt Rehberg, war sie mit ihrem Mann unterwegs.

Die Schweriner Staatsanwaltschaft will die genauen Umstände des Todes über ein Rechtshilfeersuchen an Irland klären. Wie ein Sprecher der Schweriner Behörde am Montag sagte, wurde ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet. Nach den bisher vorliegenden Informationen sei die genaue Todesursache bei der 53-Jährigen noch unklar. „Wir gehen davon aus, dass es dann eine Obduktion der Toten in Irland gibt“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Mit dem in solchen Fällen üblichen Todesermittlungsverfahren und dem Ersuchen wolle man an die nötigen Informationen aus Irland kommen.

Gegen Strenz laufen – ebenso wie gegen den Bundestagsabgeordneten Axel Fischer – Ermittlungen wegen Bestechlichkeit im Zusammenhang mit der Aserbaidschan-Affäre im Europarat. Sie sollen im Europarat bei mindestens einer Gelegenheit gemäß den Vorgaben von Vertretern Aserbaidschans abgestimmt und sich auch darüber hinaus für die Interessen des autoritär regierten Landes eingesetzt haben. Strenz erhielt nachweislich Geld aus Aserbaidschan, Fischer steht im Verdacht, ebenfalls Zuwendungen erhalten zu haben. Anfang März wurden Fischers Büros und Wohnungen durchsucht.

Strenz war seit 2009 Mitglied des Bundestags. Bei den Wahlen 2009, 2013 und 2017 gewann sie jeweils eines der sechs Direktmandate in Mecklenburg-Vorpommern. Von 2002 bis 2006 sowie von 2007 bis 2009 war sie Landtagsabgeordnete im Nordosten. Im Bundestag saß sie zuletzt unter anderem im Verteidigungsausschuss.

Auch Anfang 2020 hatte es bereits im Zusammenhang mit Geldflüssen aus dem autoritär regierten Aserbaidschan Durchsuchungen bei der CDU-Politikerin und einem früheren CSU-Parlamentarier gegeben. Damals sprach die Staatsanwaltschaft Frankfurt von rund vier Millionen Euro, die zwischen 2008 und 2016 über britische Briefkastenfirmen und baltische Konten geflossen seien.

Ermittelt wurde wegen Mandatsträgerbestechung und Geldwäsche. Bei der Durchsuchung im Januar 2020 wurden 16 Wohnungen und Geschäftsräume in Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Bayern und Belgien inspiziert, darunter aus ein Abgeordnetenbüro des Bundestags. (Tsp, dpa)

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