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Abstand halten in der Schule: Unter bestimmten Bedingungen wie hier in Großbritannien könnten auch in Deutschland die Schulen nach und nach öffnen.

© Jane Barlow/PA Wire/dpa

Kinder in der Coronakrise: Alle Schüler sollen vor den Sommerferien in die Schule und Berlin erwägt Präsenzpflicht für Benachteiligte

Kultusminister empfehlen Unterrichtsaufnahme für alle Schüler bis zu den Sommerferien. Berlin hat noch nicht endgültig entschieden.

Bis zu den Sommerferien soll möglichst jede Schülerin und jeder Schüler in Deutschland zeitweise die Schule besuchen können – „in Abhängigkeit vom Infektionsgeschehen“.

Das empfiehlt die Kultusministerkonferenz (KMK) der Bundeskanzlerin und den Länderchefs für ihre Beratungen über weitere Lockerungen der coronabedingten Auflagen am Donnerstag.

[Alle aktuellen Entwicklungen in Folge der Coronavirus-Pandemie finden Sie hier in unserem Newsblog. Über die Entwicklungen speziell in Berlin halten wir Sie an dieser Stelle auf dem Laufenden.]

Die Kanzlerin und die Ministerpräsidentenkonferenz hatten ein solches „Rahmenkonzept für die Wiederaufnahme von Unterricht und Schulen“ von der KMK angefordert, das diese am Dienstag beschloss.

Einen uneingeschränkten regulären Schulbetrieb für die rund elf Millionen Schüler in Deutschland wird es vor den Sommerferien aber nicht geben, betonte die KMK-Vorsitzende Stefanie Hubig (SPD) am Dienstag. Das hänge insbesondere mit den „Hygienevorgaben an den Schulen, den verkleinerten Lerngruppen und der notwendigen Wahrung des Abstands“ zusammen.

Verpflichtende Präsenzangebote für benachteiligte Schüler in Berlin

In Berlin sollen vor allem sozial benachteiligte Schülerinnen und Schüler an die Schulen zurückkehren. Für sie soll es verpflichtende Präsenzangebote geben. Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) sagte, das sei wichtiger, als dass ganze Jahrgänge vor den Ferien zurückkämen.

Es gehe um Kinder, die es besonders schwer hätten, zu Hause zu lernen – beispielsweise, weil sie Lern- oder Sprachdefizite haben, in sehr beengten Wohnverhältnissen leben und über keine ausreichende technische Ausstattung verfügen.

Scheeres schloss nicht aus, dass auch weitere Klassenstufen zurückkommen können, legte sich aber nicht konkreter fest. Das müsse sukzessive und abhängig vom Infektionsgeschehen entschieden werden.

Wie die Präsenzangebote gestaltet werden, und wie bestimmt wird, welche Schüler teilnehmen, darüber will sich Scheeres mit den Schulleiterverbänden abstimmen.

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Zu der Frage, ob auch in Berlin alle Klassen vor den Sommerferien noch einmal in die Schule kommen, traf Scheeres am Dienstag keine definitive Aussage. Das KMK-Konzept sieht vor, dass alle Schüler vor den Ferien in die Schulen kommen können, zumindest tage- oder wochenweise. Die Ausgestaltung regeln die Länder in Eigenregie. Scheeres schloss auch für Berlin nicht aus, dass weitere Jahrgänge zurückkehren, legte sich aber nicht auf konkretere Aussagen fest.

Das müsse sukzessive entschieden werden, und dabei müsse das Infektionsgeschehen genau beobachtet werden. Fest steht, dass ab nächster Woche die Sechstklässler, die Neuntklässler an Sekundarschulen und diejenigen Schüler, die im nächsten Jahr Abitur machen, an die Schulen zurückkehren.

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Zum „zeitweisen“ Schulbesuch erläuterte Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD), dass es sich im Schnitt um einen Tag in der Woche handeln solle, an dem die Schüler Tipps zum Lernen zu Hause bekommen und Materialien sichten könnten. Außerdem geht es in dem Rahmenkonzept um Hygienemaßnahmen an den Schulen, um den Transport an die Schulen sowie die Organisation des Unterrichts, hieß es.

Mix aus Präsenz in der Schule und digitalem Lernen zu Hause

In einem Mix aus Präsenzunterricht und digitalem Lernen zu Hause sollten beide Lernformen eng miteinander verzahnt werden, sagte Hubig. Für Schüler mit besonderem Unterstützungsbedarf könne es zusätzliche „pädagogische Präsenzangebote“ geben. Dazu seien aber noch konkrete Empfehlungen in den einzelnen Ländern geplant.

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Hygienepläne für die Coronakrise gibt es bereits in allen Bundesländern, sie sehen durchweg die tägliche Reinigung beziehungsweise Desinfektion aller Oberflächen, einen Mindestabstand von 1,5 Metern und größtenteils maximal 15 Lernende pro Klasse vor

Hubig nannte den Mund-Nasen-Schutz ein „wichtiges Instrument, um Infektionen zu vermeiden“. Eine Maskenpflicht an Schulen werde aber nicht empfohlen. Sie appellierte, „bei den schrittweisen Schulöffnungen verantwortungsvoll, behutsam und immer mit dem Blick auf das Infektionsgeschehen“ vorzugehen.

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