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Knappe Mehrheit mit Schwarz-Rot zufrieden: Höhere Ausgaben für die Bundeswehr stoßen auf Zustimmung
Gut zwei Wochen ist die Regierung im Amt. Die Ansichten zum Start fallen im „Politbarometer“ gemischt aus. Zuversichtlich sind die Befragten, dass es mit der Wirtschaft bald bergauf geht.
Stand:
Schwacher Start, aber dann gefangen: Gut zwei Wochen nach ihrem Amtsantritt zeigt sich eine Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger zufrieden mit der Arbeit der neuen Bundesregierung.
In dem am Freitag veröffentlichten „Politbarometer“ von ZDF und Tagesspiegel bewerteten 51 Prozent der Befragten die Arbeit der Koalition positiv, 32 Prozent äußerten sich unzufrieden. 47 Prozent stimmten der Ansicht zu, dass Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) seine Arbeit gut macht. 35 Prozent urteilten negativ.
Allerdings deuten die Zahlen an, dass viele Bürgerinnen und Bürger noch mehr erwartet hätten. Von einem guten Start der schwarz-roten Koalition sprachen nur 41 Prozent der Befragten, für 51 Prozent ist die Regierung aber eher schlecht gestartet.
Bei der aktuellen Parteienpräferenz hätte die aktuelle Koalition aus Union und SPD keine Mehrheit mehr. FDP und BSW blieben nach wie vor in der außerparlamentarischen Opposition.
In einigen Politikfeldern wird mehrheitlich wenig erwartet: Mit Verbesserungen beim Thema Rente und Alterssicherung rechnen nur 25 Prozent (Nein: 72 Prozent), beim Thema Wohnungsmarkt und Mieten sind es 22 Prozent (Nein: 75 Prozent).
Lediglich bei der Wirtschaft haben die Befragten überwiegend Vertrauen: 64 Prozent sagen, dass die neue Regierung einen wichtigen Beitrag zur Ankurbelung der Wirtschaft leisten wird (Nein: 32 Prozent).
Große Zustimmung findet die Absicht der Bundesregierung, mehr Geld für Bundeswehr und Verteidigung auszugeben: Mehr als zwei Drittel (70 Prozent) der Befragten befürworten höhere Verteidigungsausgaben.
Klare Mehrheiten gibt es dafür in den Anhängerschaften von CDU/CSU (89 Prozent), SPD (74 Prozent), Grünen (79 Prozent) und FDP (84 Prozent). Insgesamt lediglich 26 Prozent lehnen das ab.
Pistorius weiterhin der beliebteste Politiker
Bei der Beurteilung von Politikerinnen und Politikern nach Sympathie und Leistung steht Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) nach wie vor mit Abstand auf dem ersten Rang. Er wird auf der Skala von plus 5 bis minus 5 mit einem Durchschnittswert von 2,2 eingestuft.
Auf den Plätzen zwei bis vier liegen der Linken-Abgeordnete Gregor Gysi mit 0,8, SPD-Chef Lars Klingbeil mit 0,7 und der frühere Grünen-Vizekanzler Robert Habeck mit minus 0,1.
Es folgen Kanzler Merz, der sich nach seinem Amtseintritt nur leicht auf ebenfalls minus 0,1 verbessern kann, CSU-Chef Markus Söder mit minus 0,3, Ex-Kanzler Olaf Scholz mit minus 0,6 und Ex-Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) mit minus 0,7. Abgeschlagen sind BSW-Chefin Sahra Wagenknecht mit minus 1,8 und AfD-Chefin Alice Weidel mit minus 2,5.
Die Umfrage zum „Politbarometer“ wurde von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen erstellt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 20. bis 22. Mai 2025 bei 1328 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch und online erhoben.
Der Fehlerbereich beträgt bei einem Anteilswert von 40 Prozent etwa plus/minus drei Prozentpunkte und bei einem Anteilswert von zehn Prozent etwa plus/minus zwei Prozentpunkte.
Wahlumfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten.
Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang. (Tsp)
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