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Michael Kretschmer (CDU), Ministerpräsident von Sachsen, will die Atomkraft künftig nicht völlig ausschließen.

© Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

„Wir müssen technologieoffen bleiben“: Kretschmer hält Wiedereinstieg in die Atomkraft für denkbar

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer wünscht sich eine Diskussion über Atomkraft – sie könne gegen den Klimawandel helfen.

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hält einen Wiedereinstieg in die Atomkraft in Deutschland für denkbar. „Ob das nötig ist, wird davon abhängen, ob die Energiewende klappt, ob die Kosten im Rahmen bleiben und die Versorgungssicherheit gewährleistet ist“, sagte der CDU-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

„Es ist eine Frage, die in zehn oder 15 Jahren ansteht.“ Kernforschung müsse weiter betrieben und gefördert werden: „Wir müssen technologieoffen bleiben. Das heißt nicht, dass wir gleich neue Kraftwerke bauen. Aber wir müssen die Kompetenz dafür behalten“, betonte der Ministerpräsident.

Zugleich räumte er ein, dass es für Atomkraft derzeit in Deutschland keine gesellschaftliche Mehrheit gibt. Das müsse man anerkennen. Es sei aber richtig, diese Frage immer wieder neu zu diskutieren: „Immerhin hätte man mit Atomenergie weniger CO2-Emissionen.“

Kretschmer ließ in dem Interview auch Verständnis für eine punktuelle Unterstützung einer Linkspartei-Regierung durch die CDU in Thüringen erkennen. „Auch in der Opposition muss man versuchen, Dinge zu bewegen“, sagte Kretschmer dem RND.

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„Es geht nicht darum, immer nur Contra zu geben, sondern um kritische Begleitung und Ringen um den rechten Weg. Es könne aber keine Wahl eines Linkspartei- oder AfD-Ministerpräsidenten mit den Stimmen der CDU geben. Und es könne keine CDU-Kabinettsmitglieder in einer Regierung eines Linkspartei-Ministerpräsidenten geben.

Kretschmer erinnerte daran, dass die Union als Oppositionspartei zur Regierungszeit von Kanzler Gerhard Schröder (SPD) auch Regierungsentscheidungen mitgetragen habe, wenn sie sie für richtig befunden habe. (dpa)

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