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Kritik vom Internationalen Auschwitz Komitee: Versteigerung von Dokumenten von NS-Opfern abgesagt
Die Auktion sollte „System des Terrors, Vol. II“ heißen, Post von NS-Verfolgten sowie von Tätern sollte versteigert werden. Nach Kritik des Auschwitz Komitees wurde die Veranstaltung abgesagt.
Stand:
Die vom Internationalen Auschwitz Komitee kritisierte Versteigerung von Dokumenten aus der NS-Zeit in Neuss ist abgesagt worden. Wie ein Sprecher der NRW-Staatskanzlei dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Sonntagabend mitteilte, hat NRW-Staatskanzleichef Nathanael Liminski (CDU) am Nachmittag mit dem Chef des Neusser Auktionshauses Felzmann, Ulrich Felzmann, telefoniert. In dem Telefonat habe dieser Liminski gesagt, dass die Auktion abgesagt sei.
Ursprünglich hatte das Auktionshaus für Montag eine Versteigerung unter dem Titel „System des Terrors, Vol. II“ geplant. Im Online-Katalog waren unter anderem Dokumente und Post der NS-Verfolgten aus Konzentrationslagern sowie Täterpost zu finden.
Der Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees, Christoph Heubner, hatte am Samstag in Berlin einen Stopp der Auktion gefordert. „Für Verfolgte der Nazis und Überlebende des Holocaust ist diese Versteigerung ein zynisches und schamloses Unterfangen“, hatte er erklärt. Die Dokumente der Verfolgung und des Holocaust gehörten den Familien der Verfolgten. „Sie sollten in Museen oder in Ausstellungen von Gedenkstätten ausgestellt und nicht zu Handelsobjekten degradiert werden“, hatte Heubner betont. (epd)
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