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SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach warnt vor zu leichten Maßnahmen in der vierten Corona-Welle.

© imago images/Future Image

„Alle planbaren Operationen verschieben“: Lauterbachs Anweisungen gegen die vierte Corona-Welle

2G, Clubs schließen, Maskenpflicht in Schulen: SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach stellt eine Handvoll nötiger Richtlinien für die Pandemie auf.

Vor der anstehenden Bund-Länder-Konferenz zur aktuellen Corona-Lage hat sich der Gesundheitsexperte Karl Lauterbach zu nötigen Maßnahmen geäußert. In einem Gespräch mit der Rheinischen Post spricht sich der SPD-Politiker unter anderem für die Verschiebung aller planbaren Operationen aus.

Um die vierte Corona-Welle noch wirksam brechen zu können, muss demnach noch diese Woche ein Beschluss von Bund und Ländern in Kraft treten, der schärfere Maßnahmen beinhaltet.

Im Detail entwirft Lauterbach dazu fünf Richtlinien, die beim Corona-Gipfel seiner Ansicht nach unbedingt umgesetzt werden sollten:

  • Maskenpflicht und tägliche Testung an Schulen bis Weihnachten
  • Kontaktreduktion für Ungeimpfte: „Am besten auf nur noch eine Person außerhalb des eigenen Haushalts“
  • Flächendeckend 2G im Einzelhandel, in Restaurants 2G+-Pflicht
  • Clubs, Bars und Diskotheken schließen, bis die vierte Welle vorbei ist
  • bundesweit Krankenhäuser auf Notbetrieb schalten

Letzteres bedeute vor allem, planbare Operationen vorerst zu verschieben. Auf diese Weise könne man Kapazitäten für Corona-Patienten sowie für akute Notfälle freihalten. „Trotz leicht sinkender Infektionszahlen steckt das Land in einer tiefen Pandemiekrise mit viel zu vielen Toten, die sich noch über viele Wochen fortsetzen wird“, erklärt Lauterbach. Bereits in der vergangenen Woche mussten etwa Corona-Patienten aus Bayern von der Luftwaffe in andere Bundesländer geflogen werden, da die Intensivbetten vor Ort ausgelastet waren.

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[Lesen Sie mehr zur Impflicht: „Als letzte Möglichkeit gerechtfertigt“: Ist eine Impfpflicht wirklich nötig? (T+)]

Im vorliegenden Entwurf für den heutigen Corona-Gipfel werden Lauterbachs Maßnahmen größtenteils abgedeckt. Die tägliche Testung in Schulen wird jedoch wahrscheinlich nicht vorgeschrieben, auch der Notbetrieb in den Krankenhäusern wird in dem Papier nicht genannt. Geplant ist aber wohl eine allgemeine Impfpflicht bis Februar 2022.

Karl Lauterbach ist der Gesundheitsexperte der SPD und Humanmediziner mit dem Schwerpunkt Epidemiologie. In Bezug auf die Pandemie hatte er zuletzt vor allem Großveranstaltungen wie Fußballspiele kritisiert. Hierzu sieht der Entwurf von Bund und Ländern vor, dass in Innenräumen maximal 30 Prozent der Kapazitäten genutzt werden darf.

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