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CDU-Parteitag 2019 in Leipzig: AKK besteht auch zweite Bewährungsprobe
Die Unterstützer von Friedrich Merz können sich nicht durchsetzen: Es wird keine Urwahl über die Kanzlerkandidatur geben. Der Newsblog zum Nachlesen.
- Julia Weiss
- Ragnar Vogt
- Ruth Ciesinger
- Georg Ismar
- Maria Fiedler
Stand:
Die CDU hat sich in Leipzig zu ihrem zweitägigen Bundesparteitag 2019 getroffen. Die Delegierten lehnten die von der Jungen Union geforderte Urwahl des nächsten Kanzlerkandidaten ab. Der Bundesparteitag in Leipzig sprach sich am Samstag mit der großen Mehrheit von 79 Prozent gegen einen entsprechenden Antrag aus und folgte damit der Parteiführung.
Auf die kontroverse Debatte über einen generellen Ausschluss des chinesischen Netzwerkausrüsters Huawei vom Aufbau des 5G-Netzes in Deutschland verzichtete die CDU. Nach dem Willen der Christdemokraten muss nun der Bundestag an der Entscheidung beteiligt werden.
- Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer setzte am Freitag auf eine Alles-oder-Nichts-Strategie und hatte damit Erfolg.
- Friedrich Merz, ihr damaliger Konkurrent um die Parteiführung, konnte sich nur loyal zeigen.
- Eine Aufbruchsstimmung geht nicht aus von dem Parteitag, kommentiert Georg Ismar.
- Beim Thema Huawei hat die CDU eine Kompromissformel gefunden.
Keine Urwahl über Kanzlerkandidatur
Mit einer lautstarken Rede wollte Tilman Kuban, der Chef der Jungen Union, die Forderung des Parteinachwuchses durchsetzen: die Urwahl des Kanzlerkandidaten der Union. Wenn die CDU modern sein wolle, müsse sie ihre Mitglieder einbinden und motivieren, rief er. Dass der Antrag keine Mehrheit bekommen würde, hatte sich schon im Vorfeld abgezeichnet. Im Saal ließ auch der sehr spärliche Applaus für Kubans Redebeitrag darauf schließen.Ende mit Tusch
CDU für Kopftuchverbot in Kindergärten und Grundschulen
Der Bundesparteitag ist bei einem der letzten Themen angekommen. Die Seniorenunion fordert in einem Antrag ein Kopftuchverbot in Kindergärten und Grundschulen. Der Parteitag stimmt zu, allerdings lehnt die Partei ein generelles Kopftuchverbot ab.Rückzieher beim Thema Frauenquote
Ziemiak hält Urwahl für schädlich
Generalsekretär Paul Ziemiak warnt vor Personaldebatten, die im Falle einer Urwahl über die Kanzlerkandidatur zwangsläufig aufkommen würden. „Die Menschen wollen Antworten auf ihre Fragen, nicht auf unsere.“ Damit stellt er sich erneut hinter Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer.Abstimmung über Urwahl
Spannender Moment beim Parteitag: Die Delegierten stimmen über eine Urwahl der Kanzlerkandidatur ab. Der Vorsitzende der Jungen Union, Tilman Kuban, verteidigt den Antrag. Zuspruch kommt von einigen Regionalpolitikern. „Entscheidungen im Elfenbeinturm sind nicht mehr zeitgemäß“, sagt Sebastian Schulze vom Landesverband Baden-Württemberg. „Keine Angst vor den Mitgliedern!“Söder beschwört Harmonie zwischen CSU und CDU
Merz guckt zu und liest Zeitung

Wird Söder Kanzlerkandidat?
Angriff auf die Grünen
Witziger Söder
Die flapsige Art des CSU-Vorsitzenden kommt gut an – vor allem wenn es gegen die Grünen geht: „Das Auto ist doch nicht der Feind“, sagt Söder. „Mancher glaubt ja, sein SUV sei schlimmer als ein Atomkraftwerk.“ Heitere Stimmung im Saal. Immer wieder macht Söder Witze. Da lacht auch die Kanzlerin.
„Grüne sind größte Konkurrenz“
Die Grünen sind laut Söder die größte Konkurrenz für die Union. „Simma doch mal ehrlich“, sagt Söder. Es könne nicht das Ziel sein, kleiner Koalitionspartner der Grünen zu werden.Söder verspottet die SPD
Söder nennt AfD den Feind
„Der Feind ist für mich die AfD“, ruft Markus Söder ins Mikrofon. Sie sei keine bürgerliche Partei. „Je öfter sie es behaupten, desto weniger wird es wahr.“ Eine bürgerliche Partei würde nicht hetzen, die Geschichte nicht in Frage stellen und den Anschlag in Halle nicht herunterspielen. „Die Funktionäre der AfD haben ein anderes Weltbild. Die wollen zurück in die 30er.“„Danke an dich Annegret!“
Söder freut sich über die wiedergewonnene Harmonie mit der CDU. „Wenn wir uns schon nicht einig sind, wie sollen die Menschen dann Vertrauen haben in die große Politik“, sagt der CSU-Chef. Ein kleiner Seitenhieb gegen die ehemaligen Vorsitzenden Angela Merkel und Horst Seehofer. Nun sei alles besser „Danke an dich Annegret!“
Harmonie mit der Schwesterpartei
5G-Kompromiss und Sorge vor Chinas Einfluss
Klöckner fordert Lebensmittelampel
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