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„Ende Gelände“-Proteste in der Lausitz: Der letzte Bus nach Berlin ist abgefahren, Protesttag ist zu Ende
Tausende Aktivisten von „Ende Gelände“ protestieren in Brandenburg und Sachsen gegen den Kohleabbau. Die Stimmung bleibt friedlich. Der Newsblog zum Nachlesen.
In Sachsen und Brandenburg demonstrieren am Samstag Tausende Aktivisten der Bewegung Ende Gelände gegen den Kohleabbau im Lausitzer und im Leipziger Revier. Ein Überblick über die wichtigsten Ereignisse:
- Mehrere Hundert Aktivisten stürmten am Vormittag Tagebaue und blockierten Kohlebahn-Strecken.
- Beim Eindringen in den Tagebau Jänschwalde kam es zu Konfrontationen mit der Polizei. Es gab mehrere Verletzte.
- Auf Twitter machen Fotos von vermummten Kohle-Befürwortern die Runde.
- Rechtsextremisten hatten im Vorfeld gegen die Klimaaktivisten mobil gemacht. Die Polizei warnt vor Ausschreitungen.
- Auch die Polizei steht in der Kritik: Beamte hatten sich vor den Demonstrationen vor einem rechten Graffiti ablichten lassen.
- Eine Zusammenfassung der Ereignisse in Brandenburg finden sie hier. Unten im Blog können Sie alles im Detail und chronologisch nachlesen.
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Die befürchteten Gegenproteste von gewaltbereiten Neonazis und Rechtsradikalen sind ausgeblieben. In Cottbus hatte sich ein kleiner Protestzug der Jungen Alternative den Kohleaktivist:innen entgegengestellt. Die Polizei hatte die Situation im Griff.
Zurück nach Berlin
Der Protest ist vorbei, die letzten Aktivist:innen sind mit dem Bus zurück nach Berlin gefahren. Der Protest verlief ruhig und friedlich. Die Polizei patrouilliert noch durch die Lausitz. Man gehe aber von einer ruhigen Nacht aus.
Unser Außenreporter weist darauf hin, dass die Aktivist:innen ihren Müll wieder mitnehmen und den Ort so wieder verlassen, wie sie ihn vorgefunden haben.
Auch im Tagebau Welzow-Süd ist wieder Normalität eingekehrt. Die verbliebenen Aktivisten haben das Areal verlassen.
Proteste weitestgehend friedlich
Alexander Fröhlich berichtete, dass es lediglich einen Vorfall gegeben habe. Eine Journalistin wollte aus kurzer Distanz Fotos der Protestierenden machen, was die Aktivist:innen ablehnten. Daraufhin sei es zu Rangeleien zwischen ihnen und der Polizei gekommen.
Zuvor hatten einzelne Quellen von einem "Sturm" von 200 Aktivist:innen gegen das Kraftwerk Jänschwalde berichtet. Die Polizei teilt diese Darstellung nicht.
Zuvor hatten einzelne Quellen von einem "Sturm" von 200 Aktivist:innen gegen das Kraftwerk Jänschwalde berichtet. Die Polizei teilt diese Darstellung nicht.
Die Bahngleise südlich des Kraftwerks Jänschwalde sind inzwischen wieder frei, die Aktivist:innen verlassen freiwillig das Areal. Auch der Tagebau ist inzwischen komplett geräumt. Die Stimmung bleibt friedlich, wie unser Reporter Alexander Fröhlich berichtet.
400 Aktivisten in Welzow-Süd
Auch am Tagebau Welzow-Süd ist die Lage friedlich. Von ursprünglich 500 Teilnehmern sind die ersten hundert freiwillig gegangen. Laut Polizei gab es keine Festnahmen.
Polizei räumt Tagebau
In Jänschwalde hat sich die Lage beruhigt. Die Polizei hat den Tagebau weitestgehend geräumt. Von den ursprünglich 400 Aktivist*innen sind noch ca. 30 verblieben, wie unser Reporter Alexander Fröhlich berichtet.
Da waren es nur noch zwei Schienenblockaden
An drei Stellen waren Gleise der Kohlebahn in der Lausitz von Ende-Gelände-Aktivisten besetzt – jetzt hat sich die Versammlung in Koppatz aufgelöst. Die Aktivisten haben den Ort verlassen, wie ein Sprecher der Polizei Brandenburg dem Tagesspiegel bestätigte. (Alexander Fröhlich)
Schienenblockaden an drei Orten
Seit dem Mittag blockieren 200 bis 300 Menschen einen weiteren Teil der Kohlebahn, diesmal südlich vom Kraftwerk Jänschwalde. Damit sind Gleise an drei Stellen blockiert. Die Polizei geht davon aus, dass die Aktivisten sich zum Ende des Tages zurückziehen werden. Ende Gelände bestätigte, sie seien nicht für die Kälte der Nacht ausgestattet. (Alexander Fröhlich)
Tanzen gegen die Kälte
Berichte von Schlägen und Tritten gegen Polizeiketten
Im Südraum Leipzig hätten Protestierer gewaltsam und mit Schlägen und Tritten Polizeiketten durchbrochen, berichtet die Polizeidirektion Leipzig. „Die Friedlichkeit können wir nicht bestätigen“, sagte Polizeisprecher Andreas Loepki zu Äußerungen von „Ende Gelände“ vorab, dass es keine Aktionen gegen Menschen geben werde.
Bündnis-Sprecherin Reisch sagte dagegen, dass die Polizei durchaus grob gegen die Demonstranten vorgehe. „Es sind zum Beispiel Leute aus einer Blockade rausgezogen worden, die einfach nur da saßen.“ Zu eventuellen Schlägen und Tritten könne sie nichts sagen. Die Polizei setzte nach eigenen Angaben im Vereinigten Schleenhain bei Leipzig auf Deeskalation. (dpa)
„Wir würden heute Abend auch wieder gehen“
Wie lange die Besetzer bei einstelligen Temperaturen und im scharfen Wind auf den Tagebaugeländen ausharren wollten, war zunächst offen. Angekündigt sei eine Eintagesaktion gewesen, sagte „Ende Gelände“-Sprecherin Sina Reisch. „Wir würden heute Abend auch wieder gehen – wenn die Polizei uns lässt.“ In den Gruben ruhte aus Sicherheitsgründen die Kohleförderung. (dpa)Der Weg aus dem Tagebau
Grünen-EU-Parlamentarier Daniel Freund twittert ein Foto des Transportertyps, der Aktivisten aus dem Tagebau Jänschwalde bringt. Noch 30 seien drin.
Bilderstrecke: Blockade von Kohlebahn-Schienen




Polizei: 140 haben den Tagebau Jänschwalde verlassen
Bilderstrecke: Das passiert in den Kohlerevieren




2700 Polizisten an diesem Wochenende im Einsatz
In Brandenburg sind aktuell 1300 Beamte im Einsatz. Am gesamten Wochenende sind es 2700. (Alexander Fröhlich)
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