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Newsblog zur Landtagswahl in Bayern: Grüne erobern München – CSU geht auf Freie Wähler zu
Die CSU verliert ihre absolute Mehrheit. Die Grünen triumphieren, doch werden kaum regieren. Besonders hart trifft es die SPD. Der Wahl-Newsblog zum Nachlesen.
Stand:
- Die Bayern haben einen neuen Landtag gewählt.
- Die CSU mit Ministerpräsident Markus Söder verliert ihre absolute Mehrheit.
- Die Grünen triumphieren und die die SPD sackt deutlich ab.
- Der Ausgang der Bayern-Wahl könnte Konsequenzen für die große Koalition in Berlin haben.
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Vorläufiges Endergebnis
CSU: 37,2 %
SPD: 9,7 %
Freie Wähler: 11,6 %
Grüne: 17,5 %
FDP: 5,1 %
Linke: 3,2 %
AfD: 10,2 %
Sonstige: 5,4 %
Wahlbeteiligung: 72,4 %
damit beenden wir unsere Liveberichterstattung aus der Wahlnacht. In wenigen Stunden sind wir wieder für Sie da. Am Montag gibt es viel aufzuarbeiten.
Gute Nacht!
Sitzverteilung im Landtag
Insgesamt verfügt der neue Landtag über 205 Sitze, die sich folgendermaßen auf die Parteien verteilen:
CSU: 85
SPD: 22
Freie Wähler: 27
Grüne: 38
AfD: 22
FDP: 11
Die absolute Mehrheit liegt also bei 103 Sitzen. Die von Ministerpräsident Markus Söder bevorzugte Koalition seiner CSU mit den Freien Wählern käme auf 112 Sitze. Eine Koalition von CSU und Grünen auf 123 Sitze, von CSU und SPD auf 107 Sitze. Eine Koalition mit der AfD, rechnerisch möglich, hat Söder ausgeschlossen. Die FDP spielt für die Regierungsbildung keine Rolle.
FDP kann mit Einzug in den Landtag rechnen
Die FDP darf mit einem Einzug in den bayerischen Landtag rechnen. Nach der Auszählung von 89 der 91 Stimmkreise lag sie bei 5,02 Prozent der gültigen Gesamtstimmen. In den beiden da noch fehlenden Stimmkreisen München-Moosach und München-Land Nord lag sie jeweils über sieben Prozent der Gesamtstimmen. Dort fehlten allerdings noch die Ergebnisse einiger Wahllokale. (Reuters)Bayerns Grüne: von null auf sechs
Noch nie haben die Grünen bei einer Landtagswahl in Bayern ein Direktmandat geholt. An diesem Tag sind es gleich sechs. Nach Patrick Friedl in Würzburg-Stadt kamen am Abend noch fünf Mandate in München hinzu: Ludwig Hartmann, Katharina Schulze, Gülseren Demirel, Christian Hierneis und zum Schluss Benjamin Adjei. Auch das zeigt das Ausmaß des grünen Wahlerfolgs. Insgesamt kommen die Grünen in der Landeshauptstadt auf 30,3 (2013: 12,1) Prozent der Gesamtstimmen, die CSU auf 25,2 (36,7) Prozent. Mit dem Regieren ist das eine ganz andere Frage: Am Ende dürften die Grünen die Opposition anführen, denn Ministerpräsident Markus Söder strebt eine Koalition seiner CSU mit den Freien Wählern an, was rechnerisch klar möglich ist. (mit Reuters)Grüne siegen in München 5 zu 4 gegen die CSU
Jetzt ist mit Moosach auch der neunte Stimmkreis in München ausgezählt. Benjamin Adjei von den Grünen hat ihn mit 78 Stimmen Vorsprung vor Mechthilde Wittmann. Somit schicken die Grünen fünf Direktkandidaten aus München in den Landtag, die CSU nur vier. Zu den grünen Kandidaten zählen auch die Spitzenkandidaten Katharina Schulze mit 34,9 Prozent in Milbertshofen und Ludwig Hartmann mit 44 Prozent in Mitte.
Ilse Aigner gewinnt ihr Direktmandat souverän
Bayerns Bauministerin hat südlich von München, in Miesbach, mit 45,7 Prozent souverän ihr Direktmandat verteidigt. Zum Vergleich: Für Markus Söder reichte es in Nürnberg-Ost nur für 38,1 Prozent. Neben Söder war auch Ilse Aigner als Ministerpräsidenten im Gespräch gewesen, als es um die Nachfolge von Horst Seehofer ging.
Grüner Ludwig Hartmann gewinnt München-Mitte
In dieser Minute trifft auch das Ergebnis aus dem Zentrum ein. 44 Prozent für den grünen Spitzenkandidaten. CSU 4, Grüne 4 in München.
Zwischenstand in München: CSU 4, Grüne 3
Von neun Münchener Stimmkreisen sind bislang sieben offiziell ausgezählt. Pasing, Hadern, Bogenhausen und Ramersdorf gehen an die CSU, Milbertshofen, Schwabing und Giesing an die Grünen. Offen sind noch Moosach und Mitte. Letzteres dürfte jedoch sicher an den grünen Spitzenkandidaten Ludwig Hartmann fallen.
Grünes Direktmandat: So eng ging es in Würzburg zu
Die Grünen haben in Würzburg ihr erstes Direktmandat für den bayerischen Landtag mit einem denkbar knappen Vorsprung vor der CSU geholt. Nach Auszählung des Stimmkreises Würzburg-Stadt kam Patrick Friedl auf 29,93 Prozent der Erststimmen. Er verdrängte damit den CSU-Landtagsabgeordneten Oliver Jörg, der 2008 in den bayerischen Landtag gewählt wurde. Jörg erhielt nur 509 Stimmen weniger und kam auf 29,23 Prozent. Das Kopf-an-Kopf-Rennen hatte sich erst beim Auszählen der letzten Wahllokale entschieden. 2013 holte CSU-Mann Jörg noch mit 41,1 Prozent klar das Direktmandat. Friedl, der in Rothenburg ob der Tauber aufgewachsen und seit 1996 Grünen-Mitglied ist, bekam vor fünf Jahren 16,07 Prozent. (dpa)Grüne in München stärkste Kraft
Erdrutsch für die CSU in München: In der Landeshauptstadt wird sie von den Grünen als stärkste Partei wohl deutlich abgehängt. Nach der Auszählung von 851 der 954 Stimmbezirke liegen die Grünen mit 31,1 (2013: 12,1) Prozent der Gesamtstimmen klar vor der CSU mit 24,7 (36,7) Prozent. Die SPD bricht auf 12,9 (32,2) Prozent ein. Nach dem Zwischenergebnis dürften vier bis fünf der neun Direktmandate in München an die Grünen gehen. Ihr Spitzenkandidat Ludwig Hartmann ist im neu gebildeten Stimmkreis München-Mitte mit fast 44 Prozent nahezu unangefochten. (Reuters)Berlins Regierender: "Deutlich unter dem Erhofften"
In einer ersten Reaktion auf das Wahlergebnis in Bayern sagte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller: "Das Ergebnis liegt deutlich unter dem, was wir uns erhofft haben." Das berichtet unsere Kollegin Ingrid Müller aus Australien, wo der SPD-Politiker derzeit als amtierender Bundesratspräsident unterwegs ist. "Wir werden jetzt im Parteivorstand analysieren
müssen, wie wir die nächsten Landtagswahlen für die SPD mit besseren Ergebnissen abschließen können." Müller äußerte sich am Montagmorgen Ortszeit vor seinem ersten Termin in Canberra. Mehr wollte er zunächst nicht sagen.
Würzburg-Stadt erstes Direktmandat für Grüne
Das erste Direktmandat für die Grünen im Bayerischen Landtag ist perfekt. Patrick Friedl landet mit 29,9 Prozent der Erststimmen in Würzburg-Stadt vor dem CSU-Sozialpolitiker Oliver Jörg (29,2 Prozent). Zwischen den beiden liegen am Ende 509 Stimmen. Bei den Zweitstimmen liegt die CSU in Würzburg vor den Grünen. (Reuters)Raed Saleh: SPD darf Themen nicht mehr tabuisieren
Berlins SPD-Fraktionschef fordert Konsequenzen aus dem Wahldebakel in Bayern. Eine Art neues Grundsatzprogramm sei nötig, Themen wie Sicherheit, Ordnung und Heimat dürften in der Partei nicht mehr tabuisiert werden.
Habeck und Hartmann mit Stagediving
Seehofers Ex-Wahlkreis: Rekordverlust für CSU
Horst Seehofers Nachfolger als Direktkandidat im Stimmkreis
Neuburg-Schrobenhausen erleidet eine schwere Schlappe. Matthias Enghuber muss
sich mit 34,6 Prozent begnügen, Seehofer hatte 2013 noch 61,5 Prozent der
Erststimmen geholt. Für den Einzug in den Landtag reicht es dennoch. Der
Spitzenkandidat der Freien Wähler, Hubert Aiwanger, verfehlt mit 25,0 Prozent
das Direktmandat im Stimmkreis Landshut nur knapp. CSU-Kandidat Helmut Radlmeier
holt 27,7 Prozent. (Reuters)
Söder gewinnt Direktmandat - aber ohne Glanz
Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat im Stimmkreis Nürnberg-Ost das Direktmandat gewonnen. Mit 38,1 Prozent der Erststimmen setzt er sich gegen den Grünen Elmar Hayn (21,9 Prozent) durch. 2013 war er noch in Nürnberg-West angetreten. Innenminister Joachim Herrmann hat sein Mandat in Erlangen-Stadt mit 32,5 Prozent verteidigt, büßte aber 7,7 Prozentpunkte ein. Christian Zwanziger (Grüne) kam in der Universitätsstadt als Zweiter auf 26,0 Prozent. (Reuters)Und die SPD? Voraussichtlich einstellig
Unter zehn Prozent, dieser Tiefschlag für die Sozialdemokraten wird immer wahrscheinlicher. Die ARD sieht sieh bei 9,6 Prozent, das ZDF sogar nur bei 9,3 Prozent. In Bayern waren die Sozialdemokraten schon lange schwach, doch 2013 erreichten sie immerhin noch 20,6 Prozent. Von Volkspartei kann dort kaum noch die Rede sein. Auch für die Bundespartei eine Katastrophe.
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